Dein Gott herrscht!
Eine Zusammenfassung der prophetischen Beweise, welche die Gegenwart Immanuels dartun, und dass sein Königreich in der Aufrichtung begriffen ist.
Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der Botschaft des Guten bringt, der Heil verkündigt, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König.
Jesaja 52:7
In Anbetracht all der in diesem Band und in den vorhergehenden Bänden dargelegten Beweise stehen wir nicht an, dem dem Herrn ergebenen Volk, seinem geliebten Zion, diese glorreiche Botschaft zu verkünden: „Dein Gott herrscht als König.“ Das oft wiederholte Gebet der Kirche ist erhört worden. Das Königreich Gottes ist in der Tat gekommen. In den Tagen der gegenwärtigen Könige der Erde, ehe ihr Herrschafts-Lehn ausläuft, wird es aufgerichtet. Die Toten in Christo sind sogar jetzt schon auferstanden und mit unserem Herrn und Haupte erhöht. Und die „Fuß“- Glieder des Leibes Christi, die noch im Fleische verziehen, die Begeisterung der herrlichen Schar erfassend, welche schon den Berg (Königreich) Gottes erstiegen haben, spiegeln einen Teil jener herüber strahlenden Glorie wieder, wie Moses, als er vom Berge Gottes herabkam. Die Angesichter dieser Boten erglänzen mit der himmlischen Freude, die ihre Herzen füllt und ihre Lippen überfließen macht, wenn sie mit einander und mit dem Herrn Gemeinschaft pflegen und zu allen Völkern (Bergen) gehen und die frohe Botschaft verkündigen, dass Immanuels Herrschaft begonnen hat. Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen (die Füße des Christus), der frohe Kunde von dem tausendjährigen Freuden – und Friedensreiche bringt und Zion verbürgt, dass die Herrschaft unseres Herrn angefangen hat.
Wunderbare Wahrheiten sind dies! – Das Königreich Gottes im Begriff der Aufrichtung; der Herr Jesus und die auferstandenen Heiligen schon hier, und in dem großen Erntewerk beschäftigt, deren Mitarbeiter auch wir sein dürfen, als Glieder dieses geehrten Körpers, als „die Füße“ desselben, obwohl noch im Fleische, um die frohe Botschaft unter den Menschen zu verkünden und sie über die Bedeutung der wunderbaren und trübseligen Ereignisse zu belehren, welche der glorreichen Herrschaft der Gerechtigkeit den Weg bahnen und sie einführen müssen.
Das sind die, von denen die Propheten voraus verkündeten, indem sie sagten: „Der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende“; „Kommen wird Jehova, mein Gott, und alle Heiligen mit dir“; „Der Sohn des Menschen wird kommen in seiner Herrlichkeit und alle Engel (die Heiligen, seine Sendboten) mit ihm“; „Ein Strom von Feuer (symbolisch von schweren Gerichten – die Zeit der Trübsal) floss und ging von ihm aus; tausendmal Tausende (nicht nur seine Heiligen, sondern auch zahlreiche andere Diener und Werkzeuge) dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende (die ganze Menschheit) standen vor ihm (um gerichtet zu werden); Das Gericht setzte sich und Bücher (der heiligen Schrift) wurden aufgetan“, und wurden gerichtet „nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken“. – Judas 14; Sach. 14:5; Matth. 25:31; Dan. 7:10; Offb. 20:12
Das ist die gegenwärtige Lage der Dinge: Der große Richter ist gekommen – nicht wie am ersten Advent in einem Erniedrigungsleib, zum Zweck der Aufopferung, sondern in seiner Machtfülle als ein Geistwesen, mit der göttlichen Herrlichkeit und Autorität begleitet, als der Stellvertreter Jehovas, vollständig und für immer alles Böse und alle Ungerechtigkeit zu erniedrigen und alle, die da wollen, aus dem erlösten Geschlecht zur Harmonie mit Gott, zur Vollkommenheit und zum dauernden Leben wiederherzustellen. Der Plan Gottes ist jetzt offenbar gemacht: Jetzt wie noch nie zuvor ist er zu unserem Verständnis gebracht worden. Das Eröffnen der Bücher der göttlichen Offenbarung wird bald vollendet sein. Das Gericht der Welt über die Institutionen der nominellen Christen ist schon im Anfang begriffen, und das große Werk, das in solch einer von der Welt unvorhergesehenen Weise begonnen wurde, wird bis zur großartigen vom Herrn und den Aposteln und Propheten vorhergesagten Vollendung hinaus geführt werden, bis alle Welt dazu kommt, auf den Durchstochenen als den von Gott gesandten Erlöser und Befreier zu blicken, gerade wie die Heiligen schon lange „aufsehen auf Jesus“ als den Anfänger und Vollender ihres Glaubens. (siehe Band 2, Kap. 5.) Die Abrechnung oder das Gericht, welches an der Kirche anhebt, wird sich rasch auf alle lebenden Nationen erstrecken und sie einschließen: und zu seiner Zeit und Ordnung werden all die Scharen der Toten auf den Schauplatz gebracht werden.
Während die verherrlichten Glieder des Königreiches jenseits des Vorhanges ein Werk verrichten, indem sie den Lauf der gegenwärtigen Ereignisse lenken und die Vorbereitungen für die herrliche Herrschaft treffen, haben diejenigen diesseits des Vorhangs auch ein wichtiges Werk. Es ist ihre Aufgabe, die Auserwählten zu sammeln und sie an ihren Stirnen verständnisweise mit der Erkenntnis der Wahrheit zu versiegeln (Offb. 7:3); den Weizen durch die Sichel der gegenwärtigen Wahrheit vom Scheinweizen zu scheiden und die wichtige Botschaft zu verkünden: „Dein Gott herrscht als König.“ Dieses Werk geht jetzt auch rasch vorwärts, und alle die versiegelten Treuen sind wieder an ihrem Teile eifrig beschäftigt, andere zu versiegeln; und bald wird das große Werk vollendet, die Auserwählten alle gesammelt und verherrlicht sein.
Köstlich war die den ersten Gliedern der Herauswahl gemachte Verheißung, dass er, den sie hinweggehen sahen, in der Tat wiederkommen soll; und köstlich war die Hoffnung auf seine Erscheinung das ganze Zeitalter hindurch für all die geprüften und verfolgten Treuen, welche mit Verlangen nach seinem Kommen ausschauten, bis sie mit der Hoffnung, in seinem Ebenbild zu erwachen entschliefen. Doch noch köstlicher ist es für eure Augen, O ihr Geweihten dieses Tages. Denn eure Augen sehen und eure Ohren hören die Zeichen der Gegenwart der lang ersehnten Hoffnung Israels.
Während, wie der Prophet Jesaja vorhersagte, die Sünder im nominellen Zion, die ihren Bund mit dem Herrn (ihr Gelöbnis) vergessen und zu erfüllen verfehlt haben, sich vor den dunkeln Wolken fürchten, die den Glanz seines Antlitzes verdunkeln, und Furchtsamkeit die Heuchler überkommen hat, sieht das wahre Zion mit den Augen des Glaubens den König in seiner Schönheit und schaut das Land, das noch weit weg ist – das Land von Korn und Wein, das herrliche Erbteil, in welches der mächtige König und große Befreier, der gekommen ist, das gefallene Geschlecht führen soll – ein Land, da kein Einwohner sagt: Ich bin krank, denn dem Volk, welches darinnen wohnt, ist seine Verschuldung vergeben. – Jes. 33:14, 17, 24
Jenes herrliche Land, das wiederhergestellte Paradies, erkennen wir jetzt deutlich beim Hinüberblicken über die tausend Jahre; und mit Freude und Singen werden die triumphierenden Scharen der Erlösten unter der Führerschaft dieses größeren Propheten als Moses, der jetzt schon in unserer Mitte ist, auf dem großen Hochweg der Heiligung entlang dem lieblichen Land der Ruhe von Sünde, Tod und allem Übel entgegen geführt werden.
„Singet Psalmen Jehova, ihr seine Frommen, und preiset sein heiliges Gedächtnis! Denn ein Augenblick ist in seinem Zorn (der notwendigerweise in der großen, bald die Welt überflutenden Trübsal sich offenbaren muss). Ein Leben in seiner Gunst. Am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da.“ Und bald wird die gezüchtigte und bekehrte Welt den Ton des Lobes erfassen und singen: „Meine Wehklage hast du mir in einen Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du gelöst, und mit Freude mich umgürtet; auf das meine Seele dich besinge und nicht schweige. Jehova, mein Gott, in Ewigkeit werde ich dich preisen!“ – Psalm 30:4, 5, 11, 12
Nun rufe dir die Schritte ins Gedächtnis zurück, die, in dem „festen prophetischen Wort“ so wohl gegründet, uns zu dieser herzerhebenden und geisterfrischenden Erkenntnis geleitet haben. Hinter uns sind all die prophetischen Marksteine, die auf diese Zeit als die wunderbarste Periode der ganzen Weltgeschichte hinweisen. Sie haben uns gezeigt, dass wir seit 1873 im siebenten Jahrtausend leben; dass das Lehn der Herrschaft der Heiden, „Die Zeiten der Nationen“, mit dem Jahre 1894 ausläuft; und dass der Advent von ihm, dem die Herrschaft gebührt, im Jahre 1874 fällig war. Sie haben uns gezeigt, dass der Gott vom Himmel in den Tagen dieser Könige der Nationen, ehe ihr Macht – Lehn abgelaufen ist, ein Königreich aufrichten wird, und dass die Aufrichtung dieses Königreiches tatsächlich seit dem Jahre 1878 im Prozess der Aufrichtung gewesen ist; dass da die Auferstehung aller Toten in Christo fällig war; und dass daher, seit jenem Datum, nicht nur unser Herr und Haupt unsichtbar in der Welt gegenwärtig ist, sondern auch all diese heiligen Sendboten mit ihm. Und beachte ferner, dass dieses Datum der Auferstehung der Toten in Christo parallel läuft mit der Auferstehung des Hauptes des Leibes. Die Auferstehung unseres Herrn geschah 3½ Jahre nach seinem Advent als der Messias, im Jahre 29; und die Auferstehung seines Leibes, der Herauswahl, so sehen wir, war im Anfang 1878 fällig, 3½ Jahre nach seinem zweiten Advent im Oktober 1874.
Die Prophezeiung hat auch die Art und Weise der Wiederkunft unseres Herrn angezeigt, so dass wir, obwohl er gegenwärtig ist, weder ihn noch die auferstandenen Heiligen, die jetzt in seinem Ebenbild auferweckt sind, außer durch das Auge des Glaubens – des Glaubens an das „sichere prophetische Wort“ – zu sehen erwarten sollten; obwohl wir lernten, dass diejenigen, welche jetzt „die Füße Christi“ ausmachen, ebenfalls in der Kürze in dasselbe herrliche Bildnis verwandelt werden sollen. Sie werden dann Geistwesen sein, wie er, Christus, und wie all die auferstandenen Heiligen, die jetzt mit ihm sind, und werden ihn zu seiner Zeit sehen, wie er ist. (1. Joh. 3:2) Wir haben auch gesehen, dass das Kommen des vorhergesagten Elias und des geweissagten Menschen der Sünde, die seiner Wiederkunft vorhergehen sollten, vollendete Tatsachen sind.
Wir haben auch die bestimmten Daten markiert, auf welche der Prophet Daniel die Aufmerksamkeit lenkt. Die 2300 Tage weisen auf das Jahr 1846 hin als die Zeit, da Gottes Heiligtum von den verunreinigenden Irrtümern und Prinzipien des Papsttums gereinigt sein würde; und wir haben gefunden, dass die Reinigung da vollbracht war. Wir haben die Erfüllung der 1260 Tage, oder der Zeit, zwei Zeiten und einer halben Zeit, der Verfolgungsmacht des Papsttums gesehen, und den Anfang daselbst, im Jahre 1799, der Zeit des Endes. Wir haben gesehen, wie die 1290 Tage den Anfang eines Verständnisses der Geheimnisse der Prophezeiung im Jahre 1829 bezeichneten, welches in der großen Bewegung des Jahres 1844 gipfelte, und als die Advent – Bewegung bekannt ist; dass da nach der Voraussage des Herrn die klugen Jungfrauen ausgingen, dem Bräutigam zu begegnen, 30 Jahre vor seinem eigentlichen Kommen. Wir haben die Erfüllung des vorhergesagten Verzögerns erkannt; und seit 15 Jahren erschallt der Mitternachts – Ruf: „Siehe, der Bräutigam!“ Er ist hier! Wir haben mit besonderer Freude die 1335 Tage uns angemerkt, die da auf das Jahr 1874 hindeuten als auf das genaue Datum der Wiederkunft unseres Herrn und haben seit jener Zeit durch die klareren Entfaltungen der wunderbaren Geheimnisse des göttlichen Planes die verheißene Glückseligkeit so recht gekostet.
Dann haben wir gesehen, wie das große Erntewerk in seiner festgesetzten Zeit und Ordnung, im Herbst des Jahres 1874 beginnend, allmählich, leise aber rasch voranschritt. Wir bemerkten das in Bündeln Sammeln und Binden des Scheinweizens und das Sammeln des Weizens. Und was für ein Segen und welche Freude liegt für uns in der Gewissheit, dass es seit dem Sommer des Jahres 1878, als der König seine große Gewalt an sich nahm und seine Herrschaft mit der Auferweckung derer, die in Jesus schliefen, begann, nicht länger mehr nötig ist, dass seine Glieder „schlafen“ und auf die Herrlichkeit warten, sondern dass ein jedes in dem Augenblick, da es seinen Lauf im Tode endet, die freudevolle „Verwandlung“ zur vollen Vollkommenheit der göttlichen Natur und des göttlichen Ebenbildes erfährt. Wahrlich, „glückselig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an“ für immer. Sie ruhen von ihren Mühen, aber ihre Wirksamkeit geht fort, – denn das Werk auf der anderen Seite des Vorhanges ist dasselbe Werk, an dem die Überwinder alle auf dieser Seite des Vorhanges beschäftigt sind; nur dass für die, welche in die Herrlichkeit der göttlichen Natur eingetreten sind, die Arbeit nicht mehr mühsam ist und nicht mehr ermüdende Opfer fordert.
Zu all diesem kommt noch, dass wir die Anfänge der Rückkehr der göttlichen Gnade zu dem fleischlichen Israel gewahren, welche sich in dem Anfang der Abwendung ihrer Blindheit und ihres Vorurteils gegen Christus Jesus, in der Eröffnung des Landes der Verheißung und in ihrer Austreibung aus anderen Ländern, und ebenfalls in der zurückkehrenden Fruchtbarkeit Palästina selbst, offenbart. Diese äußerlichen Zeichen allein, abgesehen von allen prophetischen Daten und Zeichen, würden starke Beweise dafür sein, dass wir jetzt im Schluss des für die Auserwählung der Kirche (d.i. Herauswahl) oder der Königreich-Klasse bestimmten Zeitalters leben, wegen der positiven Zusicherung der Schrift, dass ihre Blindheit und ihr Zustand des Verworfenseins nur dauern würde, bis die Glieder des Leibes Christi auserwählt wären.
Indem wir also da stehen, wo wir stehen, an diesem späten Datum der Zeit des Endes, inmitten der Ernte des christlichen Zeitalters, und die Regelung all der komplizierten Fragen dieser fieberischen Zeiten innerhalb des kurzen Zeitraumes der nächsten 21 Jahre erwarten, wie feierlich, wie kraftvoll sind da die Gefühle derjenigen, die an das feste prophetische Wort glauben. Die bedeutsamen und verwirrenden Fragen, die sich in der großen Trübsal zuspitzen werden, über welche uns Daniel im Voraus warnte, bewegen jetzt die öffentliche Meinung und nähern sich rasch der schrecklichen Krise. Doch diese Entscheidung des „Tages der Rache“ oder der Vergeltung und des „Zornes“ über die Völker müssen wir uns für die Betrachtung in einem folgenden Band aufsparen, da der Gegenstand zu groß und zu wichtig ist für unseren gegenwärtigen Raum. Doch lasst uns über die Tatsache frohlocken, dass wir jenseits der Trübsal, ja selbst jenseits der hilfreichen Zuchtschule der Herrschaft Christi das herrliche Land der Ruhe sehen, das segensreiche und ewige Erbteil eines erlösten und wiederhergestellten Geschlechtes.
Wunderbare Zeiten sind dies in der Tat, doch nur wenige achten auf das sichere Wort der Weissagung, und folglich wird die Zukunft von den meisten Menschen vom Standpunkt der gegenwärtigen Anzeichen betrachtet. Die Menschen sehen die sich rasch ansammelnden Wolken, können aber nichts von ihrem silbernen Saum bemerken, außer von dem Worte Gottes aus. Ja, teurer Erlöser und Herr, wir erkennen Deine geliebte Gegenwart und frohlocken über die Anzeichen der Aufrichtung Deines gnadenreichen Königreiches in diesem unserem Tage. Unsere Herzen fließen über voll Dank beim Gewahren der zusammen strömenden Strahlen des göttlichen Zeugnisses – von dem Gesetz, den Propheten, den Aposteln und Deinen eigenen bisher dunklen Aussprüchen und selbst von den lang verborgenen Geheimnissen im wunderbaren „Zeugen“ Ägyptens – jetzt in einem herrlichen Brennpunkt zusammengezogen, die Deinen gläubigen Nachfolgern zeigen, dass der glorreiche Tag bald anbrechen soll, obgleich Wolken und dichtes Dunkel Deine Herrlichkeit von den Augen aller verhüllen, ausgenommen den Augen des Glaubens Deiner Vertrauten. In diesem strahlenden Lichte, im Fokus, oder Brennpunkte, erglänzt jetzt Edelstein nach Edelstein Deiner kostbaren Wahrheit mit einem bisher unbekannten Glanze, und Deine majestätische Gegenwart wird von ihnen allen wiedergestrahlt.
„Freuet euch, ihr Gerechten, in Jehova, und preiset sein heiliges Gedächtnis. Ihr Völker alle, klatschet in die Hände! Jauchzet Gott mit Jubelschall! Denn Jehova, der Höchste, ist ein großer König über die ganze Erde.“
AMEN