Das Zeugnis des Stein-Zeugen und Propheten Gottes, der großen Pyramide in Ägypten

Allgemeine Schilderung der großen Pyramide. – Warum für Christen von besonderem Interesse. – Die große Pyramide eine Vorratskammer wissenschaftlicher, geschichtlicher und prophetischer Wahrheiten. – Biblische Bezugnahme darauf. – Warum, wann und von wem wurde die Pyramide erbaut? – Bedeutsamkeit ihrer Lage. – Ihre wissenschaftlichen Lehren. – Ihr Zeugnis betreffs des Planes der Erlösung. – Der Plan der Zeitalter. – Der Tod und die Auferstehung Jesu Christi angezeigt. – Der abwärts führende Lauf der Welt, in einer Zeit großer Trübsal zu Ende gehend. – Die Eigentümlichkeit der Trübsal. – Die große Reformations-Bewegung markiert. – Die Länge des jüdischen Zeitalters angedeutet. – Der hohe Ruf der christlichen Herauswahl angezeigt. – Der hingebende Lauf der Herauswahl. – Das Ende des hohen Berufes bezeichnet. – Das Datum des zweiten Adventes Christi. – Wie die Restitutions-Segungen für die Welt angezeigt sind. – Der Lauf der Welt während des Millenniums. – Sein Ende. – Kontrast oder Unterschied zwischen den beiden Zuständen, dem menschlichen und geistlichen, wie er in der Pyramide angedeutet ist. – Die Pyramide widerlegt Atheismus, Unglauben und alle Fortentwicklungstheorien und bewahrheitet sowohl den Plan der Bibel als auch ihre fest bestimmten Zeiten und Zeitläufe.

An jenem Tage wird inmitten des Landes Ägypten ein Altar dem Jehova sein, und eine Denksäule an seiner Grenze dem Jehova; und das wird zu einem Denkzeichen und zu einem Zeugnis sein dem Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten.

Jesaja 19:19, 20

Die Alten zählten sieben Weltwunder auf und nannten dabei zu allererst die große Pyramide von Gizeh. Sie liegt in Ägypten, nicht weit von der gegenwärtigen Stadt Kairo. Kein anderer Bau kann sich mit ihr an Größe messen. Einer der ersten Granit-Blöcke in der die Pyramide, welche 3 oder 4 mal so viel wiegen als ein Obelisken. Ich sah einen Stein, dessen Gewicht auf 880 Tonnen geschätzt wird. Steine sind darin von 30 Fuß Länge, welche so genau zusammenpassen, dass man mit einem Federmesser darüber fahren kann, ohne den Zwischenraum zwischen ihnen zu entdecken. Sie sind auch nicht mit Mörtel gelegt. Keine Maschine ist jetzt so vollkommen, dass sie zwei Oberflächen von 30 Fuß Länge machen würde, die so zusammenpassen, wie diese wunderbaren Steine in der großen Pyramide passen.“ Sie bedeckt einen Raum von etwa 13 Acker, ist 486 Fuß hoch und an ihrer Basis 764 Fuß breit. Man schätzt, dass die große Pyramide 6 Millionen Tonnen wiegt, und dass man, um sie fortzuschaffen, 60.000 Dampfmaschinen brauchen würde, von denen jede 100 Tonnen zöge. Inder Tat, der Reichtum Ägyptens würde nicht ausreichen, die Arbeiter zu bezahlen, um sie zu zerstören. Aus diesen Tatsachen geht hervor, dass, wer auch immer ihr Entwerfer war, derselbe beabsichtigte, sie solle ein dauerhaftes Monument sein.

Von welchem Standpunkt aus wir die große Pyramide auch betrachten mögen, sie ist unstreitig der merkwürdigste Bau in der Welt. Indem Lichte einer in den letzten 32 Jahren vor sich gehenden Untersuchung wirbt sie bei jedem Christen, der im Studium des Wortes Gottes vorangeschritten ist, um neues Interesse. Denn sie scheint in Harmonie mit allen Propheten einen Umriss des vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Planes Gottes in einer bemerkenswerten Weise zu lehren. Man muss im Auge behalten, dass es außer der großen Pyramide noch andere gibt, etliche aus Stein und etliche aus Backstein gebaut; doch sie alle sind bloße Nachahmungsversuche und in jeder Weise unbedeutender – an Größe, Genauigkeit und innerer Einrichtung. Und ebenfalls ist es nachgewiesen, dass sie, im Unterschied von der großen Pyramide, keine symbolischen Züge enthalten, sondern augenscheinlich nur dazu bestimmt waren, als Grabmäler für die königlichen Familien gebraucht zu werden.

Die große Pyramide jedoch erweist sich als eine Vorratskammer wichtiger Wahrheiten – in wissenschaftlicher, historischer und prophetischer Beziehung – und ihr Zeugnis befindet sich in völliger Harmonie mit der Bibel, deren Wahrheiten sie in ihren Hauptzügen in schönen und passenden Symbolen zum Ausdruck bringt. Sie ist in keiner Weise ein Zusatz zu der geschriebenen Offenbarung. Diese Offenbarung ist vollständig und vollkommen und bedarf keines Zusatzes. Aber sie ist ein starker, bestätigender Zeuge für Gottes Plan, und wenige Forscher können sie sorgfältig untersuchen und dabei die Harmonie ihres Zeugnisses mit dem des geschriebenen Wortes sich anmerken, ohne den Eindruck zu empfangen, dass ihre Konstruktion von derselben göttlichen Weisheit geplant und dirigiert war, wie jenes, und dass sie das Steinmal zum Zeugnis für Jehova ist, auf das der Prophet in obiger Anführung Bezug nimmt.

Wenn sie unter Gottes Führung erbaut wurde, um einer seiner Zeugen für die Menschen zu sein, so mögen wir naturgemäß eine Bezugnahme darauf in dem geschriebenen Worte Gottes erwarten. Und doch, da es augenscheinlich ein Teil des Vorsatzes Gottes war, Züge des Planes, über die sie Zeugnis gibt, bis zur Zeit des Endes verborgen zu halten, so sollten wir erwarten, dass irgend welche Bezugnahme in der Schrift auf sie, wie es auch der Fall ist, etwas verdeckt sein würde; damit es nur erkannt werde, wenn die rechte Zeit dazu vorhanden sei.

Jesaja zeugt, wie oben angeführt, von einem Altar und einer Denksäule im Lande Ägypten, welches an jenem Tage „zu einem Denkzeichen und zu einem Zeugnis sein wird dem Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten.“ Und der Zusammenhang zeigt, dass er an jenem Tage ein Zeuge sein soll, wenn der große Heiland und Erretter kommen wird, um die erdrückenden Ketten zu brechen und die Gefangenen der Sünde in Freiheit zu setzen – wovon unser Herr an seinem ersten Advent predigte (Luk. 4:18). Die Tragweite dieser Prophezeiung wird jedoch nur schwach erkannt, so lange Ägypten nicht als ein Symbol oder ein Typus (Vorbild) der Menschheit erkannt wird, die da voll ist von eitler ihr Verständnis nur verdunkelnder Philosophie, aber ohne Kenntnis des wahren Lichtes. Wie Israel die Welt vorbildete, die da aus der Knechtschaft der Sünde durch das große Nachbild des Moses befreit werden soll, und dessen Opfer für die Sünde von dem Gegenbild des Aaron gegeben wurde, so repräsentierte Ägypten das Reich der Sünde, die Herrschaft des Todes (Hebr. 2:14), die so lange viele in den Ketten der Sklaverei gehalten hat, welche froh sein werden, herauszugehen und dem Herrn unter der Führung dessen, der gleich wie, doch größer als, Moses ist. – Apg. 3:22, 23

In vielen Schriftstellen wird der symbolische Charakter Ägyp­tens angedeutet; z.B. Hosea 11:1 und Matth. 2:13-15. Abgesehen von der Tatsache, dass unser Herr als Knäblein eine Zeitlang tatsächlich im Lande Ägypten war, und Israel ebenfalls, liegt hier eine vorbildliche Bedeutung vor. Der Sohn Gottes war um derer willen, die er zu erlösen und zu befreien kam, eine Zeitlang in der Welt – in Ägypten -, aber er wurde herausgerufen, zu einer höheren, zur göttlichen Natur. Gleicherweise diejenigen, die dazu berufen sind, seine Brüder und Miterben, „Glieder seines Leibes“, das wahre Israel, zu werden, werden aus Ägypten gerufen; und der Meister bezeugt ihnen: „Ihr seid nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.“

Jesaja 31:1, 3, auf die große, jetzt bevorstehende Trübsal Bezug nehmend, sagt: „Wehe, denen, die nach Ägypten (zur Welt) hinabziehen um Hilfe (für weltliche Ideen und Pläne und um Rat, wie sie in der Krisis dieses großen Tages handeln sollten); und auf Rosse sich verlassen (auch ferner noch versuchen, auf den alten, falschen, doktrinären Steckenpferden zu reiten) und auf Wagen (weltliche Organisationen) vertrauen, weil ihrer so viele, und auf Reiter (die großen Führer in falschen Lehren), weil sie so zahlreich seien, aber nicht auf den Heiligen Israels schauen, und Jehova nicht suchen (denn Schutz und Sieg an diesem Tage der Trübsal wird nicht bei der Menge sein). … Die Ägypter aber sind Mensch und nicht Gott, und ihre Rosse sind Fleisch und nicht Geist; und Jehova wird seine Hand ausstrecken (seine Macht – die Macht der Wahrheit und anderer Werkzeuge – wie er in der Kürze tun wird), dass der Beschützer strauchelt und der Schützling (dem Ägyptens Macht – die weltlichen Ideen helfen sollen) fällt, und sie zu Grunde gehen alle zusammen.“ – (Schmollers Parallelbibel; ähnlich Elberfelder Übersetzung)

Nachdem alle menschlichen Pläne und Ziele zu Schanden geworden, und wenn die Menschen ihre eigene Sündhaftigkeit und Hilflosigkeit erkennen gelernt haben, dann werden sie anfangen, den Herrn um Hilfe anzurufen. Dann wird Jehova sich als den großen Erretter erweisen, und schon hat er die große Pyramide bereitet als eines seiner Mittel, die Welt von seiner Weisheit, seinem Vorherwissen und seiner Gnade zu überzeugen. „Es soll zum Zeichen und Zeugnis dienen für Jehova der Heerscharen (ein Zeuge für sein Vorherwissen und seinen gnädigen Heilsplan, wie wir sogleich sehen werden) im Lande Ägypten, denn sie (die Ägypter – die arme Welt während der herbeikommenden großen Trübsalzeit) werden zu Jehova schreien ob den Drängern; so wird er ihnen einen Helfer senden, und sie befreien. Und Jehova wird sich den Ägyptern (der Welt) kund tun, und die Ägypter werden Jehova kennen an jenem Tag (dem Tausendjahrtag – am Ende der Trübsalzeit), und werden ihm mit Schlacht – und Speisopfern dienen: ja Jehova Gelübde geloben und sie bezahlen. Doch Jehova wird Ägypten (die Welt) schlagen ( in der vor uns stehenden Trübsalzeit). Er wird sie schlagen und heilen; und sie werden umkehren zu Jehova und er wird sich erbitten lassen und sie heilen.“ – Jesaja 19:19-22 (Schmoller; ähnlich Elberfelder Übersetzung)

Während dieser so durch die große Pyramide dem geschriebenen Worte Gottes hinzugefügte und bestätigende Beweis ein neuer Grund der Freude für Gottes Kinder ist, so ist doch klar, dass ihr Zeugnis hauptsächlich für die Menschheit während des Millenniums bestimmt ist. Das Zeugnis dieses merkwürdigen und eigentümlichen Zeugen wird der Menschheit neuen Grund zum Glauben, zur Liebe und zum Eifer verleihen, wenn ihre Herzen zu seiner Zeit für die Wahrheit zubereitet sind. Es ist auch bemerkenswert, dass dieser Stein – „Zeuge“ (ähnlich wie der Plan der Zeitalter im geschriebenen Worte) bis jetzt, da sein Zeugnis bald der Welt (Ägypten) überliefert werden soll, geschwiegen hat. Doch die Geweihten, die Freunde Gottes, vor denen er nichts verborgen halten will, sind begnadigt, das Zeugnis dieses Stein-Zeugen jetzt zu hören, ehe der Sinn der Welt bereit ist, sein Zeugnis zu vernehmen. Nur wer bereit ist, dem Herrn zu gehorchen, kann seinen Zeugen verstehen.

Jeremia 32:20 spricht von Gottes mächtigen Werken und erklärt, dass er „Zeichen und Wunder getan (gesetzt) im Lande Ägypten bis auf diesen Tag: „Gott tat Zeichen und Wunder in Ägypten, als er Israel im Triumph aus Ägypten brachte; aber er setzte auch Zeichen und Wunder daselbst, welche daselbst verblieben „bis auf diesen (unseren) Tag“. Die große Pyramide, glauben wir, ist das hauptsächlichste dieser Zeichen und Wunder, und sie beginnt jetzt in ihrer eigenen Sprache zu den Gelehrten zu reden und durch diese zu allen Menschen.

Die an Hiob 38:3-7 (Parallelbibel) gerichteten Fragen und Aussprüche des Herrn, die Erde betreffend, finden eine bezeichnende Illustration in der großen Pyramide, welche, wie angenommen wird, in sich selbst und durch ihre Messungen die Erde und Gottes Plan in Bezug auf sie darstellt. Das da gebrauchte Bild ist das eines Baues, und wir glauben, dass es nur auf ein Gebäude in der Gestalt einer Pyramide passt. Die Sprache, die ursprünglich sich auf die Erde bezieht, ist so gehalten, dass sie auch auf die Pyramide anwendbar ist. Zuerst wird die Herstellung des Fundaments angemerkt, der Fels, auf welchem die Pyramide aufgebaut ist. Zweitens, die Festsetzung ihrer Maße, ein sehr hervorstechender Zug in der Pyramide. Sie ist voll bedeutsamer Messungen. „Wer hat ihre Masse festgesetzt?“ „Wer hat über sie die Messschnur gezogen?“ Die vollkommene Gestalt der Pyramide und ihre Genauigkeit in jeder Hinsicht beweisen, dass ihre Erbauung von einem Meister Architekten geleitet worden ist. „Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt?“ Die Pyramide hat 4 Eckstein-Pfeiler, die in den harten Felsen eingesenkt sind. „Oder wer hat ihren Eckstein hingelegt?“ Eine Pyramide hat 5 Ecksteine; hier aber ist auf einen besonderen Eckstein Bezug genommen – auf den Scheitel- oder Hauptstein, den Stein an der Spitze. Auf die 4 in den Felsen eingesenkten Eckpfeiler war schon Bezug genommen, und der übrigbleibende ist der Eckstein an der Spitze. Dies ist der bemerkenswerteste Stein in dem Bauwerk – in sich selbst eine vollkommene Pyramide, nach deren Linien sich die des ganzen Gebäudes richten. Die Frage in Bezug auf diesen Eckstein ist daher hoch bedeutsam und macht darauf aufmerksam, wie besonders geeignet er als Eckstein an der Spitze ist, und welche Weisheit und welche Geschicklichkeit dazu gehörte, ihn zuzubereiten und als Eckstein an die Spitze zu setzen.

So sehen wir also, dass dieser uralte Bau verschiedene mal in der Schrift erwähnt wird, und wir können nicht zweifeln, dass dieser „Zeuge“ Jehovas in dem Lande Ägypten, wenn er befragt wird, ein Zeugnis ablegen wird, das Jehova ehren und völlig mit seinem geschriebenen Wort stimmen wird. Wir führen diesen „Zeugen“ auf diese Weise ein, weil die göttliche Inspiration seines Zeugnisses vom Fürsten der Finsternis, dem Gott dieser Welt, und von denjenigen, die er gegen die Wahrheit verblendet, ebenso sehr bestritten werden wird, wie die der heiligen Schrift.

Warum, wann und von wem wurde die Pyramide gebaut?

Diese Frage ist in den letzten Jahren sehr viel erörtert worden, sowohl von wissenschaftlichem als auch biblischem Standpunkte aus. Seit Jahrtausenden konnte auf diese Frage keine befriedigende Antwort gefunden werden. Die alte Meinung, dass sie als ein Gewölbe oder Grabmal für einen ägyptischen König gebaut worden sei, ist nicht glaubwürdig, denn es erforderte, wie wir sehen werden, mehr wie die Klugheit unserer Zeit, geschweige der Ägyptens vor 4000 Jahren, solch ein Gebäude zu entwerfen. Außerdem enthält sie nichts in der Art eines Sarges, einer Mumie oder Inschrift. Nicht eher als bis wir in die Zeit kamen, welche in der Weissagung Daniels „Die Zeit des Endes“ genannt wird, wo selbst Erkenntnis zunehmen und die Klugen Gottes Plan verstehen lernen sollten (Dan. 12:4, 9, 10), konnten die Geheimnisse der Pyramide anfangen, verstanden zu werden, und unsere Fragen anfangen, eine zusagende Antwort zu erhalten.

Das erste Werk von Bedeutung über diesen Gegenstand, welches nachwies, dass die große Pyramide wissenschaftliche Züge enthalte, wurde von John Taylor, von England, im Jahre 1859 herausgegeben, seit welcher Zeit die Aufmerksamkeit mancher fähiger Geister dem weiteren Studium des Zeugnisses dieses wunderbaren „Zeugen zugewendet wurde; besonders seit Prof. Piazzi Smyth, königlicher Astronom für Schottland, sie besucht hat und ihre Eigentümlichkeiten einer mehr monatlichen Forschung unterzog und der Welt die bemerkenswerten Tatsachen ihrer Konstruktion und ihrer Messungen und seiner Schlussfolgerungen daraus mitteilte. Seinem meisterhaften und wissenschaftlichen Werke, „Our Inheritance in the Great Pyramid“ ( „Unser Vermächtnis in der Großen Pyramide“) sind wir hauptsächlich für die in diesem Kapitel verwendeten Angaben verpflichtet. Unsere Illustrationen sind Kopien einiger der 17 Platten, mit welchen er sein Werk ausgestattet hat.

Einige Jahre nach Prof. Smyths Rückkehr wurde der Gedanke angeregt, dass die Pyramide Jehovas „Zeuge“, und ein ebenso wichtiger Zeuge für die göttliche Wahrheit wie für die Naturwissenschaft sei. Dies war sowohl für Prof. Smyth wie für andere ein neuer Gedanke. Die Anregung kam von einem jungen Schotte, Robert Menzies, der beim Studium der wissenschaftlichen Lehren der großen Pyramide entdeckte, dass in ihr prophetische und chronologische Lehren neben einander existierten.

Bald wurde es deutlich, dass der Zweck ihrer Erbauung der war, einen Bericht über den göttlichen Heilsplan zu entwerfen, nicht weniger wie einen Bericht über die göttliche Weisheit in Bezug auf astronomische, chronologische, geometrische und andere wichtige Wahrheiten. Jedoch, da diese Herren den Umfang und die Vollständigkeit des in der Schrift geoffenbarten Heilsplanes nicht erkannten, verfehlten sie bis jetzt die aller herrlichsten und wunderbarsten Züge des Zeugnisses der großen Pyramide in dieser Richtung zu bemerken, welche wir jetzt als vollständigste Bestätigung des Planes der Zeitalter und der damit verbundenen Zeiten und Zeitläufe erkennen, wie sie in der Schrift gelehrt und in diesem Band und in den vorhergehenden Bänden von Tagesanbruch und dargelegt sind. Und ferner, wir sehen, dass diese Vorratskammer der Erkenntnis, wie der größte Teil der biblischen Schatzkammer, absichtlich versiegelt gehalten worden ist, bis ihr Zeugnis nötig wäre und verstanden werden sollte. Ist damit gesagt, dass ihr großer Baumeister wusste, eine Zeit würde kommen, da ihr Zeugnis notwendig werden würde; in anderen Worten, dass eine Zeit kommen würde, da Gottes geschriebenes Wort nur wenig geachtet und wohl ganz und gar in Frage gestellt werden würde; da menschliche Philosophie, unter dem Namen der Wissenschaft, hoch gepriesen und jeder Gedanke ihrer Entscheidung unterworfen werden würde? Hat Gott beschlossen, sich selbst und seine Weisheit gerade durch solche Proben auszuweisen? So scheint es. Dies Bauwerk wird noch als ein „Zeuge“ für Jehova der Heerscharen – „in jenem Tage“; der schon angebrochen,- die Weisheit der Weisen zu Schanden machen.

Prof. Smyth ist zu dem Schluss gekommen, dass die große Pyramide im Jahre 2170 v.Chr. gebaut wurde. Er erreicht diese Schlussfolgerung zuerst durch astronomische Beobachtungen. Indem er bemerkte, dass die aufwärts führenden Passagen einem Teleskop (Fernrohr) entsprechen, und dass der „Eingang“ dem „Zeiger“ eines Astronomen entspricht, machte er sich daran, zu untersuchen, nach welchem besonderen Stern der letztere in der Vergangenheit irgend einmal hingewiesen haben könnte. Berechnungen ergaben, dass a Draconis, der Drachen-Stern, um Mitternacht der Herbst Tag-und Nacht-Gleiche des Jahres 2170 v.Chr. eine Stellung am Himmel einnahm, von welcher aus er direkt den Eingang hinunter schaute. Dann dachte er sich als einen Astronomen jener Zeit, dessen Zeiger auf a Draconis gerichtet sei, und annehmend, die aufwärts führenden Durchgänge seien ein Teleskop (dem sie auch sehr ähnlich sehen), rechnete er aus, welche Konstellation und welcher bedeutende Stern vor seinem so zu der bestimmten, von seinem Zeiger angegebenen Zeit, gestellten Teleskop gewesen sein würde, und fand, dass es die Plejaden gewesen sein mussten. Solch wunderbares Zusammentreffen überzeugte ihn, dass hierdurch das Thema der Erbauung der Pyramide angedeutet wurde, denn a Draconis ist nicht weniger ein Symbol der Sünde und Satans als Plejades ein Symbol Gottes und des Zentrums des Universums ist. Die große Pyramide zeigt somit an, dass ihr Baumeister um das Vorherrschen des Bösen und seiner Herrschaft, um den abwärts führenden Lauf der Sünde, wusste, und zeigt desgleichen an, was jenseits aller menschlichen Fernsicht liegt, dass die einzige Hoffnung für das Menschengeschlecht in Jehova ruht.

Dieser Schluss Prof. Smyths in Bezug auf das Datum der Gründung der großen Pyramide wurde später auf das reichlichste durch gewisse Messungen bestätigt, durch welche die Pyramide das Datum ihrer eigenen Erbauung angibt. Das Bewusstsein der Tatsache, dass die große Pyramide eine Weisheit in ihrem Entwurf bekundet, welche die Ägypter nicht besessen haben konnten, führte zu der Annahme, dass Melchisedek ihr Erbauer war. Er war „König von Salem (d.i. König des Friedens) und Priester des allerhöchsten Gottes“ und nahm als Person und Vorbild eine so hohe Stellung ein, dass er ein Segner Abrahams war, der ihm auch den Zehnten bezahlte. Hiervon können wir wenig wissen, nur dass Melchisedek ein großer, friedlicher König war, und dass er um jene Zeit herum lebte, nicht sehr weit von dem Orte der großen Pyramide entfernt.

Man hat sich ausgedacht, dass Melchisedek, obwohl selbst kein Ägypter, ägyptische Arbeiter zum Bau der großen Pyramide verwandte. Und bis zu einem gewissen Grade unterstützen die Überlieferungen Ägyptens solch eine Annahme. Sie offenbaren die Tatsache, dass Ägypten um jene Zeit herum eine eigentümliche Invasion (Eroberung) von einem Volk erlebte, welches die Überlieferung als Hyksos (d.i. Hirten- oder friedliche Könige) bezeichnet. Diese friedlichen Usurpatoren scheinen nicht versucht zu haben, die Regierung Ägyptens im allgemeinen zu stören; und, nachdem sie eine Zeitlang zu irgend einem Zweck, den die Tradition nicht angibt, verblieben sind, verließen sie Ägypten wieder, ebenso friedlich wie sie gekommen waren. Zu diesen Hyksos oder friedlichen Königen, so nimmt man an, gehörte auch Melchisedek, und sie, denkt man sich, seien die Erbauer der großen Pyramide – des Altares und „Zeugen“ Gottes im Lande Ägypten – gewesen.

Manetho, ein ägyptischer Priester und Schriftgelehrter, wird von Jesephus und anderen als Folgendes sagend angeführt: „Wir hatten vor dem einen König mit Namen Timaus. Zu seiner Zeit geschah es, ich weiß nicht wie, dass die Gottheit uns zürnte; und da kamen in einer sonderbaren Weise vom Osten her Leute von unedler Rasse (keine Krieger?), Hyksos, welche die Kühnheit hatten, unser Land zu überfallen, und es durch ihre Macht ohne eine Schlacht auf leichte Weise zu unterwerfen. Und als sie unsere Herrscher in ihrer Hand hatten, zerstörten sie den Tempel unserer Götter.“

Ihre eigentümliche Lage

Die Pyramide liegt auf einer ebenen, felsigen Erhebung, den Fluss Nil überblickend, nicht weit von der Stadt Kairo, in Ägypten. Ein bemerkenswerter Umstand in Verbindung mit ihrer Lage ist der, dass das Delta des Nils ein Küstenland bildet, welches an Gestalt einen richtigen Viertel Kreis bildet, dessen inneren Winkel die Pyramide markiert.

Dieses Verhältnis der Küste zur großen Pyramide wurde von Henry Mitchell entdeckt, dem Haupt-Hydrographen, Seekartenmacher, des Küstenvermessungs-Amtes der Vereinigten Staaten, der im Jahre 1868 Ägypten bereiste, um über den Fortschritt des Suez-Kanals zu berichten. Seine Beobachtung der Regelmäßigkeit der Biegung der ganzen Nordküste Ägyptens entlang führte ihn zu dem Schluss, dass hierdurch irgend ein Zentralpunkt physischen Ursprungs angezeigt sei. Beim Nachforschen nach diesem großen Mittelpunkt fand er, dass derselbe durch die große Pyramide markiert war. Dies bewog ihn zu dem Ausruf: „Dieses Monument steht in einer wichtigeren physischen Lage als irgend ein von Menschen errichteter Bau.“

Eine Linie vom „Eingang“ gerade nach Norden gezogen würde durch den nördlichsten Punkt der Küste gehen; und Linien als Verlängerungen der nordöstlichen und nordwestlichen Diagonalen des Gebäudes gezogen, würden das Delta an beiden Seiten begrenzen, und so das fächer-gestaltete Land Unter-Ägyptens einschließen. (siehe die Illustration hiervon) Auf dem nördlichsten Rand des Gizeh-Felsen erbaut und diesen Kreisausschnitt oder das fächer-gestaltete Land Unter-Ägyptens überschauend, kann man in Wahrheit sagen, sie liege an der Grenze Ägyptens sowie in dessen nominellem Zentrum, wie es der Prophet Jesaja beschreibt. „An jenem Tage wird Jehova einen Altar haben mitten im Lande Ägypten und ein Steinmal (eine Pyramide) an seiner Grenze, welches zum Zeugnis dient für Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten.“ – (Schmoller Parallelbibel) – Ein anderer der Beachtung werter Umstand ist, dass die große Pyramide im geographischen Mittelpunkt der Welt zu liegen scheint – einschließlich Nord- und Süd-Amerika, Länder, die noch Jahrhunderte seit der Erbauung der großen Pyramide unbekannt waren.

Ihre wissenschaftlichen Lehren

Die große Pyramide spricht zu uns nicht in Hieroglyphen, noch durch Skizzen, sondern nur durch ihre Lage, ihre Bauart und ihre Messungen. Die einzigen, vorgefundenen, ursprünglichen Marken oder Zeichen befinden sich in dem „Kammer-Gefüge“ über der „Königs-Kammer“. In den Passagen und Räumen der eigentlichen Pyramide gibt es durchaus keine. Die wissenschaftlichen Lehren der Pyramide müssen wir aus Raumersparnis auslassen und tun es besonders deshalb, weil unter 100 der gewöhnlichen Leser kaum einer die wissenschaftlichen Ausdrücke verstehen würde, so dass sie das Dargetane würdigen könnten. Es genüge daher, dass wir nur etwas davon andeuten, was und wie sie den Gelehrten belehrt. Z.B. das Maß der vier Seiten der Grundfläche, in gleicher Höhe mit den „Pfeilern“ zusammen gezogen, macht ebenso viele Pyramidal-Ellen (Elle = 1½ Fuß) als es in 4 Jahren Tage gibt, bis auf den Bruchteil – einschließlich des Bruchteiles des Schaltjahres. Das Maß der Diagonalen der Grundfläche von Nordosten bis Südwesten und von Nordwesten bis Südosten gezogen, ergibt zusammen so viele Zoll, als es Jahre in dem Precessional-Zyklus (ein fortlaufender Kreislauf von Jahren gibt).

Diesen Zyklus hatten Astronomen schon auf 25.827 Jahre festgesetzt, und die Große Pyramide bestätigt ihre Annahme. Die Entfernung der Sonne, behauptet man, sei durch die Höhe und den Winkel der Pyramide angedeutet und betrage 91.840.270 engl. Meilen, und dies stimme fast genau mit den zuletzt erlangten Zahlen der Astronomen. Bis vor kurzem hatten Astronomen die Entfernung auf von 90 bis 96 Millionen geschätzt, und ihre letzte Berechnung und das Ergebnis war 92 Millionen. Die große Pyramide hat auch ihre eigene Weise, die besten Grundgewichte und Maße anzudeuten, auf die Größe und das Gewicht der Erde sich gründend, die, wie man behauptet, auch angegeben sei.

Über dieses wissenschaftliche Zeugnis und die Lage dieses majestätischen „Zeugen“ schreibt Dr. Joseph Seiß:

„Noch ein großartigerer Gedanke ist in diesem wunderbaren Bau verkörpert. Unter ihren 5 Spitzen besitzt eine einen besonderen Vorrang; in ihr laufen alle ihre Seiten und äußeren Linien aus. Es ist die Ecke an der Spitze, die ihren Zeigefinger feierlich nach der Mittagssonne ausstreckt und durch ihre Entfernung von der Grundfläche die Entfernung jener Sonne von der Erde angibt. Und wenn wir nach dem Datum zurückgehen, welches die Pyramide sich selbst gibt, und nachsehen, auf was dieser Finger um Mitternacht hinwies, da finden wir eine weit erhabenere Andeutung. Man hat jetzt gefunden (glaubt es wenigstens gefunden zu haben), dass die Sonne gleichfalls in Bewegung ist, und ihr herrliches Gefolge von Kometen, Planeten, ihren Trabanten und deren Trabanten mit sich nehmend, sich um irgend ein anderes ungemein gewaltigeres Zentrum drehe. Die Astronomen sind jedoch nicht völlig einig, was und wo dieses Zentrum ist. Etliche nehmen jedoch an, dass die Richtung desselben nach den Plejaden zu finden sei und besonders Alcyone, der Zentralstern der berühmten Plejaden. Dem berühmten deutschen Astronomen, Prof. J. H. Maedler, gebührt die Ehre, diese Entdeckung gemacht zu haben. Alcyone, würde also, soweit Wissenschaft zu erkennen vermochte, der „Mitternachtsthron“ sein, in dem das ganze System der Schwerkraft seinen Zentralsitz hat, und von welchem aus der Allmächtige sein Universum regiert. Und hier ist der wunderbar entsprechende Umstand, dass am Tage der Vollendung der Pyramide, um Mitternacht der Herbst Tag-und Nacht-Gleiche und daher dem wahren Anfang des Jahres (Der Anfang des jüdischen Jahres; anhebend mit dem Tag der Versöhnung, wie es in Millenniums-Tagesanbruch, Band 2, gezeigt wurde.) wie es sich noch in den Traditionen vieler Völker erhalten hat, die Plejaden über den Meridian dieser Pyramide verteilt waren, mit Alcyone (the Tauri) genau auf der Linie. Hier nun finden wir einen Hinweis der höchsten und erhabensten Art, welchen bloß menschliche Wissenschaft nicht einmal anzudeuten fähig war, und welcher jener Rede Gottes, als er Hiob fragte: „Kannst du knüpfen das Gebinde des Siebengestirns“ eine unerwartete und mächtige Bedeutung verleiht.“

Ihr Zeugnis betreffs des Planes der Erlösung

Während jeder Zug der Lehre der Pyramide wichtig und von Interesse ist, so richtet sich doch unser Hauptinteresse auf ihren schweigsamen und doch beredeten Symbolismus des Planes Gottes- des Planes der Zeitalter. Es wäre freilich unmöglich, den Plan Gottes zu verstehen, wie er durch sie illustriert ist, hätten wir diesen Plan nicht zuerst in der Bibel entdeckt. Doch da wir ihn da gezeichnet fanden, so ist es gar Glaubens stärkend, es hier aufs neue angegeben zu finden, und ferner zu bemerken, dass sowohl die Wahrheiten der Natur als auch die Wahrheiten der Offenbarung von dem selben großen Autor in seinem wunderbaren Stein- „Zeugen“ anerkannt und bezeugt werden.

In Hinsicht auf das, was die Pyramide auf diese Weise lehrt, hat sie von außen betrachtet eine herrliche Bedeutung. Sie stellt den vollendeten Plan Gottes dar, wie er am Ende des Tausendjahrtages sein wird. Die Krone derselben wird Christus sein, das anerkannte Haupt über alle, und jeder andere Stein genau in diesen glorreichen, vollkommenen und vollständigen Bau eingefügt. Der ganze Prozess des Meiselns, Polierens und Einpassens wird dann vollendet sein, und alle werden unter einander und mit dem Haupte durch Liebe verbunden und verkittet sein. Wenn die Pyramide als Ganzes den vollständigen Plan Gottes repräsentiert, so repräsentiert sein Eckstein an der Spitze Christus, den Gott hoch erhöht hat als das Haupt über alle. Und dass es Christus darstellt, wird nicht nur dadurch angezeigt, dass es so genau als Symbol Christi (siehe Band 1, Kap. 5, und auf der Karte der Zeitalter x, y, z, w) passt, sondern auch durch zahlreiche Bezugnahmen auf dieses Symbol durch die Propheten und Apostel und durch unseren Herrn selbst.

Jesaja (28:16) nimmt auf Christus Bezug als den „kostbaren Eckstein.“ Sacharja (4:7) bezieht sich auf die Einrichtung desselben an der Spitze des vollendeten Gebäudes unter großen Freudenrufen, indem er sagt: „Er wird den Schlussstein (Giebelstein) herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade ihm!“ Als der Giebelstein der großen Pyramide gelegt war, da gab es ohne Zweifel großen Jubel unter den Erbauern und denen, die dabei interessiert waren, dass dem vollendeten Werke die Krone aufgesetzt war. Hiob (38:6, 7) redet auch von dem Frohlocke, als der Haupteckstein gelegt wurde, und er bezeichnet den Haupt- oder krönenden Eckstein noch genauer, indem er die 4 anderen Ecksteine zuerst erwähnt: „Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt? oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne zumal jubelten, und alle Gottessöhne jauchzten?“ Auch der Prophet David redet von unserem Herrn und gebraucht eine Redefigur, die genau diesem Stein „Zeugen“ Ägyptens entspricht. Er sagt prophetischerweise vom Standpunkt der Zukunft aus: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eck- und Hauptstein (Haupt der Ecke) geworden. Von Jehova ist dies geschehen; wunderbar ist es in unseren Augen. Dies ist der Tag (der Tausendjahrtag der Herrlichkeit Christi als des Hauptes und Herrschers der Welt), den Jehova gemacht hat; frohlocken wir, und freuen wir uns in ihm.“ (Psalm 118:22-24) Und wir denken daran, dass unser Herr gerade diese Prophezeiung auf sich selbst anwandte und zeigte, dass er der verworfene Stein war, und dass Israel durch seine Baumeister, die Priester und Pharisäer, es war, das ihn verwarf. – Matth. 21:42, 44; Apg. 4:11

Wie vollständig der Giebelstein der Pyramide all dies illustriert! Der Giebelstein, der zuerst verfertigt wird, dient den Arbeitern als Muster oder Modell für das ganze Gebäude, dessen Winkel und Proportionen sich ganz nach ihm richten müssen. Und wir können leicht verstehen, dass dieser Stein, während der Bau im Fortschritt begriffen war, von den Bauleuten verworfen und nichts geachtet wurde, weil sie für ihn keine passende Stelle finden konnten. Seine 5 Seiten, 5 Ecken und 16 verschiedenen Winkel machten ihn für das ganze Gebäude unbrauchbar, bis der eigentliche Giebelstein nötig war, und dann passte kein anderer Stein. All die Jahre entlang, während das Bauen vor sich ging, wird dieser Haupt-Eckstein ein „Stein des Anstoßen“ und ein „Fels des Ärgernisses“ gewesen sein für die, welche seine Nutzbarkeit und seine Stellung nicht kannten, gerade wie Christus für viele ist und noch sein wird, bis sie ihn als den Haupt-Eckstein des Planes Gottes erhöht gesehen haben.

Die Gestalt der Pyramide stellt Vollkommenheit und Vollständigkeit dar und redet zu uns symbolisch (bildlich) vom Plane Gottes; sie zeigt „die Verwaltung der Fülle der Zeiten, alles unter ein Haupt zusammen zu bringen (in eine harmonische Familie, wenn auch auf verschiedenen Daseinsstufen) in dem Christus, das was in den Himmeln und das, was auf der Erde ist, in ihm“ – alles, was sich nicht fügt, wird abgeschnitten. – Eph. 1:10; 2:20-22

Wie die innere Bauart der Großen Pyramide den Plan der Erlösung andeutet.

Während jedoch das äußere Zeugnis dieses großen Bauwerkes so vollständig ist und in Übereinstimmung mit der geschriebenen Offenbarung Gottes, so ist ihre innere Bauart noch viel wunderbarer. Während ihre äußere Gestalt das vollendete Resultat des Planes Gottes darstellt, (siehe Karte der Zeitalter in Band 1), so markiert und illustriert die innere Konstruktion jeden hervortretenden Zug des Erlösungsplanes, wie er sich von Zeitalter zu Zeitalter, bis zu seiner herrlichen und schließlichen Vollendung herab entwickelt hat. Hier stellen die Steine auf den verschiedenen Ebenen oder Stufen die Vollkommenheit all derer dar, welche unter Christo Jesu, unserem Haupte, dem vollkommenen Willen Gottes gemäß gestaltet werden, wie wir es schon aus der Schrift erkannt haben. Etliche werden auf der menschlichen Stufe und etliche auf der geistigen und göttlichen Stufe oder Natur vollendet. So wird der Boden der „Königs-Kammer“ als auf der 50. Lage des Mauerwerkes beschrieben, der der „Königin-Kammer“ auf der 25. Lage und das untere Ende der „ersten aufsteigenden Passage“, wenn sie durch den „Pflock“, wie wir bald zeigen werden, verlängert wird, würde herunter reichen bis zur Grundlinie der Pyramide. So erscheint die große Pyramide von ihrer Grundlinie aufwärts als ein Sinnbild des Heilsplanes Gottes oder seines für die ganze Menschheit vorgesehenen Planes, sie aus Sünde und Tod emporzuheben. Die Grundlinie entspricht so dem Datum der Bestätigung der Verheißung Gottes dem vorbildlichen Israel gegenüber – dem Anfang des Emporhebungs – oder Heils-Prozesses.

Ein sorgfältiges Betrachten des begleitenden Abrisses, welcher die innere Einrichtung dieses wunderbaren Baues zeigt, wird hiermit angeraten. Die große Pyramide hat nur eine eigentliche „Eingangs Passage“. Diese Eingangs Passage ist regelmäßig, aber niedrig und schief und führt hinab in einen kleinen Raum, die in den Felsen eingehauene „unterirdische Kammer“. Diese Kammer ist von eigentümlicher Konstruktion. Die Decke ist schön ausgearbeitet und die Seiten nur angefangen, während der Boden rau und unbearbeitet ist. Dies, haben etliche gemeint, bedeute den „Abgrund“, welcher Ausdruck in der Schrift als Symbol des Unglücks, der Vergessenheit und der Vernichtung gebraucht wird. Diese „Eingangs Passage“ stellt passend den gegenwärtigen abwärts der Vernichtung zu führenden Lauf der Menschheit dar, während die „unterirdische Kammer“ durch ihre eigentümliche Konstruktion die große Trübsal, das Unglück, die Vernichtung, den „Sold der Sünde“ illustriert, wo ihr abwärts führender Lauf endet.

Die „erste aufwärts steigende Passage“ ist ungefähr von derselben Größe wie die „Eingangs Passage“, von der sie abzweigt. Sie ist eng, niedrig und schwer zu ersteigen, erweitert sich jedoch an ihrem oberen Ende in einen großen, eleganten, saalartigen Weg, die „große Galerie“ genannt, deren Decke siebenmal so hoch ist, als die zu ihr führenden Passagen. Die niedrigere „erste aufsteigende Passage“ wird die Heilszeitordnung des Gesetzes darzustellen angenommen und Israel als Volk vom Auszug aus Ägypten an. Da verließen sie die Völker der Welt und ihren abwärts führenden Lauf, um Gottes heiliges Volk und unter seinem Gesetze zu sein – mit dem Vorsatz, von da an einen aufwärts führenden und schwierigeren Pfad zu wandeln als die Heiden der Welt, nämlich, das Gesetz zu halten. Die „große Galerie“, versteht man, repräsentiere die Periode des Rufes des Evangeliums – noch aufwärts führend und schwierig, jedoch nicht so eingeengt wie der hinter ihr liegende. Die Erhabenheit und größere Breite dieser Passage repräsentiert recht passend die größere Hoffnung und die größere Freiheit der christlichen Heilszeitordnung.

Eben mit dem Boden der „großen Galerie“ an ihrem unteren Ende, beginnt unter ihr eine „horizontale Passage“, welche in ein kleines Zimmer führt, das gewöhnlich die „Königin-Kammer“ genannt wird. Am oberen Ende der „großen Galerie“ ist eine andere niedrige Passage, in ein kleines Zimmer, das „Vor-Zimmer“ genannt, führend, welches von sehr eigentümlicher Bauart ist und welches einigen den Gedanken einer Schule oder eines Ortes der Unterweisung und Prüfung nahe gelegt hat.

Das Haupt-Zimmer der Pyramide jedoch, sowohl was Größe als Bedeutung der Lage anbetrifft, liegt ein wenig weiter vorwärts von dem „Vorzimmer“ und ist von ihm durch eine weitere, niedrige Passage getrennt. Dieses Zimmer ist als die „Königs-Kammer“ bekannt. Über ihr sind eine Anzahl kleiner Räumlichkeiten, das Kammer-Gefüge oder „Konstruktions-Kammern“ genannt. Die Bedeutung derselben, wenn sie eine solche haben, bezieht sich nicht auf die Menschen, noch auf irgend ein anderes Wesen, das da geht, sondern auf Geistwesen, denn man wird auf dem Abriss bemerken, dass, obgleich die Seiten und die Decken rechtwinkelig und fertig gearbeitet sind, sie doch alle keine Bodenfläche haben. Die „Königs-Kammer“ enthält einen „Kasten“ oder eine Steinkiste, das einzige Möbel, welches in der großen Pyramide zu finden ist. Für Ventilation ist in der „Königs-Kammer“ durch zwei Luft-Passagen gesorgt, welche ihre Wände an entgegengesetzten Seiten durchdringen und sich bis an die äußerste Oberfläche erstrecken. Zu diesem Zweck wurden sie von den Erbauern eingerichtet. Manche haben spekuliert, dass es noch andere Räumlichkeiten und Passagen gäbe, für spätere Entdeckungen, aber wir teilen diese Meinung nicht. Uns scheint es, dass die schon entdeckten Passagen völlig den göttlich beabsichtigten Zweck erfüllen, ein Zeugnis für den ganzen Plan Gottes abzulegen, wie derselbe in der Schrift geoffenbart ist.

An der westlichen Seite des unteren oder nördlichen Endes der „großen Galerie“, nach unten führend, befindet sich eine unregelmäßige Passage, die „Grube“ genannt. Sie führt in die absteigende „Eingangs Passage.“ Ihr Weg geht durch eine Grotte in dem natürlichen Felsen. Die Verbindung dieser Passage und der „großen Galerie“ zeigt große Unordnung. Es scheint, als ob der Zugang zur „Königin-Kammer“ ursprünglich verborgen gewesen ist, dass er durch die Fußbodenplatten der „großen Galerie“ verdeckt war, und dass die Mündung der „Grube“ gleichfalls von einer Steinplatte bedeckt war. Doch jetzt ist das ganze untere Ende der „großen Galerie“ weggerissen, und so ist die Passage zur „Königin-Kammer“ geöffnet und die „Grube“ offen gelassen. Diejenigen, welche dort gewesen sind und es untersucht haben, sagen, dass es so aussieht, als ob an der Mündung der „Grube“ eine Explosion stattgefunden habe, welche sie von unten her erbrochen hat. Unsere Meinung ist jedoch, dass eine solche Explosion nie stattgefunden hat, sondern dass die Sachen von den Erbauern absichtlich so, wie sie sind, gelassen wurden, um gerade das anzuzeigen, was durch die angenommene Explosion angedeutet würde; worauf später Bezug genommen wird. Tatsache ist es, dass keine dieser Steine sich jetzt dort vorfinden, und das es sehr schwierig gewesen wäre, sie zu entfernen.

Am oberen oder südlichen Ende der „großen Galerie“ erstreckt sich die Linie des Fußbodens von dem „Vorzimmer“ und der „Königs-Kammer“ in die „große Galerie“ und bildet ein ursprüngliches Hindernis oder eine hohe Stufe an ihrem oberen Ende. Diese Stufe bildet einen Vorsprung von 61 Zoll von der südlichen Wand. Diese Wand am südlichen Ende der „großen Galerie“ hat gleichfalls eine Eigentümlichkeit: sie ist nicht senkrecht, sondern lehnt sich nach Norden zu – am oberen Ende um 7 Zoll – und an ihrem obersten Ende befindet sich eine Öffnung oder ein Durchgang, welcher die Verbindung mit den sogenannten „Konstruktions-Kammern“ über der Königs-Kammer herstellt.

Die Passage und die Fußböden der Pyramide sind aus Kalkstein, wie überhaupt das ganze Gebäude, ausgenommen in der „Königs-Kammer“, dem „Vorzimmer“ und der Passage zwischen ihnen, wo die Fußböden und die Decken aus Granit sind. Das einzige, sonst in dem Gebäude zu findende Granitstück ist der aus Granit bestehende „Pflock“, der fest in das untere Ende der „ersten aufsteigenden Passage“ eingeklemmt ist. Wie ursprünglich von den Erbauern gelassen, war die „erste aufsteigende Passage“ an ihrem unteren Ende, wo es sich mit der „Eingangs Passage“ verbindet, durch einen genau passenden, winkeligen Stein versiegelt; und dies war so geschickt getan, dass die „aufsteigende Passage“ unbekannt war, bis der Stein „zu seiner Zeit“ herabfiel. Nahe bei dem unteren Ende dieser „ersten aufsteigenden Passage“ und gerade hinter dem versiegelnden Stein war der aus Granit bestehende „Pflock“ etwas keilförmig gestaltet und augenscheinlich bestimmt, hier zu bleiben, denn er hat bisher allen Anstrengungen, ihn zu entfernen, widerstanden.

Obgleich die „Eingangs Passage“ den Alten wohl bekannt war, wie es durch Historiker bezeugt ist, so war doch Al Mamoun, ein arabischer Kalif, augenscheinlich über ihre genaue Lage in Unwissenheit, außer dass die Überlieferung sie auf die nördliche Seite der Pyramide verlegte, als er, wie auf dem Abriss gezeigt wird, im Jahre 825 n.Chr. mit großen Kosten einen Eingang erzwang, in der Hoffnung, wunderbare Schätze zu finden. Doch, obwohl sie ungeheure geistige Schätze enthielt, die jetzt gewürdigt werden, so enthielt sie allerdings keine von der Art, wie die Araber welche suchten. Ihre Arbeit war jedoch nicht ganz vergeblich, denn, während sie arbeiteten, fiel der aus seiner Stellung gerüttelte Stein, welcher die aufwärts führende Passage versiegelte, in die „Eingangs Passage“ und machte das Geheimnis kund und offenbarte die „aufsteigende Passage“. Die Araber, in der Meinung, sie hätten endlich den Weg nach den heimlichen Schätzen gefunden und unfähig, den aus Granit bestehenden „Pflock“ zu beseitigen, erzwangen sich einen Durchgang um ihn herum, indem sie den viel weicheren Kalkstein erbrachen.

Das Zeugnis der Großen Pyramide betreff des Planes der Zeitalter

Robert Menzies, der junge Schotte, der zuerst die religiöse oder messianische Seite der Lehre der großen Pyramide vermutete, sagte in einem Brief an Prof. Smyth: „Von dem nördlichen Anfang der großen Galerie, nach oben führend, begannen die Jahre des Lebens unseres Heiland. 33 Zoll-Jahre bringen uns daher gerade gegenüber von der Mündung der Grube.“

Ja, diese „Grube“ ist, so zu sagen, der Schlüssel zur ganzen Geschichte. Sie repräsentiert nicht nur den Tod und das Begräbnis unseres Herrn, sondern auch seine Auferstehung. Dies letztere wird durch den schon bemerkten Zug nachgewiesen, dass die Mündung der „Grube“ und ihre Umgebung aussieht, als ob eine Explosion sie von unten erbrochen hätte. So erbricht unser Herr die Bande des Todes und bringt Leben und Unsterblichkeit ans Licht- er öffnet so einen neuen Weg zum Leben (Hebr. 10:20). Es war nicht möglich, dass er vom Tode festgehalten werde (Apg. 2:24), ist die scheinbare Sprache der zerrissenen Felsstücke, welche die obere Öffnung dieser „Grube“ umgeben. Wie die „Grube“ der einzige Weg war, um zu diesen aufwärts führenden Passagen der Pyramide Zutritt zu erhalten, so ist der einzige Zugang zum Leben auf irgend welcher Stufe für das gefallene Geschlecht nur durch den Tod und die Auferstehung unseres Erlösers ermöglicht. Wie die „erste aufsteigende Passage“ vorhanden, aber unpassierbar war, so stand der jüdische oder Gesetzes-Bund als ein Weg oder Angebot des Lebens da, aber es war ein unbrauchbarer Weg zum Leben. Keiner des gefallenen Geschlechtes konnte auf ihm, durch Wandel in seinem vorgezeichneten Lauf, das Leben erreichen oder hat es je erreicht. „Durch des Gesetzes Werk wird kein Fleisch vor ihm (zum Leben) gerechtfertigt.“ (Röm. 3:20) Doch, was die „Grube“ symbolisiert, nämlich das Lösegeld, ist der einzige Weg, durch welchen irgend ein Glied des verurteilten Geschlechtes das erreichen kann, was der göttliche Plan so reichlich bereitet – nämlich dauerndes Leben.

Jahre vor dieser Vermutung, dass die „große Galerie“ die christliche Heilszeitordnung darstellte, hatte Prof. Smyth durch astronomische Beobachtung das Datum der Erbauung der Pyramide auf das Jahr 2170 v.Chr. festgesetzt; und als Mr. Menzies die Vermutung aussprach, dass die Zölle, welche der Fußboden der „großen Galerie“ misst, Jahre repräsentierten, kam es einem anderen in den Sinn, dass, wenn diese Annahme richtig wäre, das Maß der Bodenlinie (rückwärts von der unteren Kante der „großen Galerie“ der „ersten aufsteigenden Passage“ hinab bis zu ihrer Vereinigung mit der „Eingangs Passage“ ,und von da aufwärts der „Eingangs Passage“ entlang dem Eingang der Pyramide entgegen) irgend ein Zeichen oder eine Andeutung in der Eingangs Passage entdecken lassen sollte, welches mit obigem Datum stimmt, und so das Datum der Erbauung der Pyramide und die Richtigkeit der Zoll-Jahr-Annahme ausweise. Dies, obwohl nicht unvernünftig, war eine peinliche Probe. Die Dienste eines Zivil-Ingenieurs wurden erhalten, um die Pyramide aufs neue zu besuchen und sehr genaue Messungen der Passagen, usw., vorzunehmen. Dies geschah im Jahre 1872, und der Bericht dieses Herrn war bis zum letzten Grad bestätigend. Seine Messungen zeigen, dass die soeben beschriebene Bodenlinie 2.170½ Zoll beträgt bis zu einer sehr fein gezogenen Linie in der Wand der „Eingangs Passage.“ Somit ist das Datum ihrer Erbauung doppelt bezeugt, während die Bodenlinie ihrer Passagen sich als geschichtliche und chronologische Pergamentrollen ausweisen, welche noch überall als „ein Zeugnis Jehovas im Land Ägypten“ gehört werden sollen.

Hiermit sind wir imstande, dank der überaus genauen Messungen aller Passagen, welche Prof. Smyth herbeischaffte, das zu erreichen, was für uns die bei weitem interessantesten Züge der Lehren dieses „Zeugen“ sind, die noch je hervorgebracht wurden.

Als wir zuerst dazu kamen, das zu verstehen und zu würdigen, was wir über das Zeugnis der großen Pyramide schon erwähnt haben, da sagten wir sogleich: Wenn sie in der Tat sich als eine Bibel in Stein ausweist, wenn sie eine Urkunde der geheimen Pläne des großen Baumeisters der Welt ist, in der sein Vorherwissen und seine Weisheit sich darlegt, dann sollte sie und wird sie in voller Übereinstimmung stehen mit seinem geschriebenen Worte. Der Umstand, dass die Geheimnisse der Pyramide bis zum Ende der 6000-jährigen Geschichte der Welt verschlossen blieben, und dass sie jetzt ihr Zeugnis gibt, da der Tausendjahrtag herauf dämmert, ist in vollständiger Harmonie mit dem geschriebenen Wort, dessen reichliches Zeugnis betreff des herrlichen Planes Gottes gleicherweise seit Grundlegung der Welt geheim gehalten wurde, und erst jetzt anfängt, in seiner Fülle und Herrlichkeit hervor zu strahlen.

Wir haben in den vorhergehenden Bänden und in den vorigen Kapiteln dieses Bandes das deutliche Zeugnis des geschriebenen Wortes dargelegt, welches zeigt, dass wir jetzt auf der Schwelle eines neuen Zeitalters stehen – dass der Tausendjahrtag mit seinem Wechsel der Weltbeherrscher, von der Herrschaft des „Fürsten dieser Welt“ und seiner Anhänger zur Herrschaft dessen, „dem es (durch Kauf) gebührt“, und seiner treuen Geweihten im Anbruch begriffen ist. Wir sahen, obwohl das Resultat dieses Wechsels ein großer Segen sein wird, dass die Zeit der Übertragung, während welcher der gegenwärtige Fürst, der „Starke“, gebunden wird und seine Hausgenossen aus der Macht getrieben werden (Matth. 12:29; Offb. 20:2), eine Zeit intensiver Trübsal sein wird. Der Zeitbeweis der Schrift, welchen wir betrachtet haben, zeigt, dass diese Trübsal mit der Zeit des zweiten Adventes Christi anfangen sollte (im Oktober 1874), wo selbst das Richten der Völker unter dem erleuchtenden Einfluss des Tages Jehovas beginnen würde. Dies zeigt sich in der Pyramide auf folgende Weise:

Die „abwärts führende Passage“, welche vom Eingang der großen Pyramide hinab in den „Abgrund“ oder in die „unterirdische Kammer“ führt, stellt den Lauf der Welt im allgemeinen (unter dem Fürsten dieser Welt) in die Zeit der großen Trübsal (den „Abgrund“) dar, in welchem das Böse zu Ende kommen soll. Diese Periode zu bemessen und zu bestimmen, wann der Abgrund der Trübsal erreicht sein wird, ist leicht genug, wenn wir ein bestimmtes Datum haben – einen Punkt in der Pyramide, von dem wir auszugehen haben. Wir besitzen diese Datum Marke an der Vereinigung der „ersten aufsteigenden Passage“ mit der „großen Galerie“. Dieser Punkt markiert die Geburt unseres Herrn Jesu (das Jahr 1), wie die „Grube“, 33 Zoll weiter, seinen Tod anzeigt. Wenn wir also der „ersten aufsteigenden Passage“ hinab bis zu ihrem Vereinigungspunkt mit der „Eingangs Passage“ messen, so gibt uns das ein festes Datum, um es an der hinab führenden Passage zu markieren. Dieses Maß beträgt 1542 Zoll und gibt das Jahr 1542 v.Chr. als das Datum an jenem Punkte an. Dann, von diesem Punkte an, die „Eingangs Passage“ hinab messend, um die Entfernung bis zum Eingang des Abgrundes zu finden, der die große Trübsal und Zerstörung darstellt, mit welcher dieses Zeitalter schließen soll, da das Böse von seinem Thron gestoßen sein wird, erfahren wir, dass es 3416 Zoll beträgt, welche 3416 Jahre symbolisieren von dem obigen Datum, 1542 v.Chr., an. Diese Berechnung zeigt das Jahr 1874 n.Chr. an, als den Anfang der Periode der Trübsal markierend, denn 1542 v.Chr. plus 1874 n.Chr. macht 3416 Jahre. So bezeugt die Pyramide, dass der Schluss des Jahres 1874 der chronologische Anfang der Zeit der Trübsal war, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, nein, noch auch je sein wird. Und so wird man bemerken, dass dieser „Zeuge“ das biblische Zeugnis über diesen Gegenstand völlig bestätigt, wie es durch die „parallelen Heilszeitordnungen“ im Millenniums-Tagesanbruch, Band 2, Kap. 7, gezeigt wurde.

Noch sollte irgend jemand die Tatsache bezweifeln, dass die 40 Jahre des Gerichtes und der Trübsal im Herbst des Jahres 1874 begannen, weil die Trübsal noch kein unerträgliches Stadium erreicht hat, und weil die Zeit seit jenem Datum in einiger Hinsicht eine Zeit großer Fortschritte an Erkenntnis gewesen ist. Beachte, dass all dies in der großen Pyramide gezeigt und in dem Abriss des „Abgrundes“ illustriert wird, welcher von Prof. Smyth ohne irgend welche Bezugnahme auf diese Anwendung gezeichnet wurde.

Zudem, sollten wir im Auge behalten, dass das Wort des Herrn deutlich zeigt, dass die Gerichte dieser Zeit der Trübsal mit der nominellen Kirche ihren Anfang nehmen als Vorspiel zu ihrem Sturz, und in dem selbstsüchtigen Ringen zwischen Kapital und Arbeit, welche beide sich jetzt für die schließliche Trübsal organisieren.

Die Gestalt und Fertigstellung dieses untersten Raumes oder des „Abgrundes“ sind besonders bedeutsam. Die Decke und Teile der Wände sind regelmäßig, aber er hat keinen Fußboden. Sein rauer, unbehandelter Boden, der sich nach der Ostseite tiefer und tiefer senkt, gab so Grund zu dem öfters auf ihn angewendeten Namen, „Abgrund.“ Dieser Raum redet von Freiheit und Befreiung ebenso wohl wie von Trübsal – von Aufrichtung ebenso wohl wie von Erniedrigung oder Verkommenheit. Denn, wenn der Besucher denselben erreicht, abgespannt und müde von der gebückten Stellung, welche die Niedrigkeit der „Eingangs Passage“ aufnötigte, findet er nicht nur einen Schritt abwärts in größere Tiefe und auf einen sehr unebenen, unterbrochenen, „beschwerlichen Fußboden“, sondern er findet auch eine große Erhebung. Ein Teil dieses Raumes ist viel höher als der Eingang zu ihm. Dadurch wird angedeutet, dass die Menschheit, daselbst angelangt, für ihren geistigen Organismus größeren Umfang beansprucht.

Wie sehr stimmt dies mit den Tatsachen. Hauptsächlich seit 1874 hat der Geist der Freiheit die Massen der zivilisierten Völker erreicht. Wir halten hier nicht ein, die Haltbarkeit und Unhaltbarkeit der von den Massen gefühlten und beanspruchten Freiheiten zu betrachten, obwohl auch dies in diesem Raum durch die Erhöhung der Decke und das Einsinken des Bodens angezeigt ist. Wir merken uns bloß die Tatsache, dass das Licht unseres Tages – des Tages des Herrn – den Geist der Freiheit verursacht; und der Geist der Freiheit, der da mit dem Stolz, dem Reichtum und der Macht derjenigen, welche noch in der Herrschaft sind, in Berührung kommt, wird die Ursache der Trübsal sein, welche, wie die Schrift uns sagt, schließlich ungeheuer groß sein wird. Obgleich sie soweit kaum angefangen hat, sehen doch Könige und Kaiser und Staatsmänner und Kapitalisten und alle Leute, dass sie herankommt, und „die Menschen verschmachten vor Furcht und Warten der Dinge, die da kommen sollen auf Erden“, denn die Kräfte des Himmels (die gegenwärtig herrschenden Mächte) werden erschüttert und sollen schließlich beseitigt werden. Die schlimmen Systeme – in staatlicher, gesellschaftlicher und religiöser Beziehung – der „gegenwärtigen argen Welt“ werden in Vergessenheit, in Vernichtung sinken, was die unterirdische Kammer oder „der Abgrund“ gleichfalls symbolisiert. Denn wir betrachten den „Abgrund“ nicht nur als ein Symbol der überwältigenden Trübsal, welche die gegenwärtige Ordnung der Dinge (um ihrer Unhaltbarkeit willen der besseren Ordnung der Dinge gegenüber, welche unter dem Königreich Gottes hergestellt werden soll) in ihrem Sturz und Untergang verwickelt, sondern auch als ein Symbol des gewissen Endes jenes Wesens, das da fortfährt, dem abwärts führenden Lauf zu folgen, und unter der vollen Erleuchtung des Millenniums sich verweigert, mit seinen Sünden zu brechen und der Gerechtigkeit nachzujagen.

Beachte einen anderen Gedanken in dieser Verbindung: Die „Eingangs Passage“ hat einen regelmäßigen Fall, bis sie sich dem „Abgrund“ nähert. Da hört ihre schiefe Richtung auf, und sie läuft horizontal. Rückwärts messend vom Eingang in die unterirdische Kammer oder den „Abgrund“ an bis zur Vereinigung des horizontalen und des im Winkel laufenden Teiles der Passage, finden wir, dass die Entfernung 324 Zoll beträgt. Folglich markiert der Anfang des ebenen Teiles der Passage 324 Jahre vor 1874, nämlich das Jahr 1550. Das scheint zu sagen, dass um jene Zeit herum (1550 n.Chr.) etwas sich ereignete, was auf den Lauf der Zivilisation von großem Einfluss war und in gewissem Maße die abwärts führende Neigung zum Stillstand brachte. Was geschah damals? Welch große von jenem Datum bezeichnete Bewegung hatte solchen Einfluss?

Wir antworten: Die Reformationsbewegung ist damit bezeichnet – der große Protest gegen die Irrtümer und die Verderbnis der Kirche Roms, deren Macht und Einfluss in den vergangenen Jahrhunderten eine solche verderbliche Wirkung ausübten, dass dieselben jetzt in der Geschichte als das „finstere Zeitalter“ bekannt sind. Dieses Datum (1550 n.Chr.) bezeichnet kein besonderes Ereignis der Reformation Bewegung, noch sollte es. Irgend ein einzelnes Ereignis bezeichnet zu haben, würde einem solchen zu viel Bedeutung beigemessen zu haben scheinen. Die Tatsache ist, dass die Reformation nicht eine Handlung war, sondern aus vielen Handlungen bestand. Nicht durch einen Verbesserer oder durch eine Klasse Verbesserer, sondern durch viele Verbesserer und viele Verbesserungen ging sie von Statten. Und obwohl keine vollständig war, halfen alle der Verderbnis und dem abwärts gehenden Lauf der Welt Einhalt zu gebieten. Und beachte auch, dass dieser „Zeuge“ eine gerade Zahl angibt und nicht ein ungerades Datum oder ein besonderes Jahr, wie wir es machen würden. Wenn uns jemand nach dem Datum der protestantischen Reformation fragen würde, so würden wir nicht 1539 oder 1567 sagen, sondern würden es genau wie die Pyramide angeben: Ungefähr das Jahr 1550 n.Chr. markiert die Reformation Bewegung, und besonders die Zeit, da ihr Einfluss anfing, sich in der Welt fühlbar zu machen. Wer wusste etwas von jener Bewegung und ihrem Einfluss zur Zeit der Erbauung der Pyramide? Dasselbe große Wesen, dessen Vorherwissen die gleichen Gedanken in den Worten des Propheten Daniel zum Ausdruck brachte (11:34), der da sagt: „Und wenn sie fallen (oder inmitten ihres Falles), wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden.“ Diese Hilfe war der Einfluss der Reformation in der Welt, welcher dem völligen Auslöschen der Wahrheit durch die damals am Ruder befindliche „Hure“ vorbeugte, die da „trunken war von dem Blute der Heiligen und von dem Blute der Zeugen Jesu.“ – Offb. 17:6

Doch während die obigen Messungen ihr harmonisches Zeugnis ablegten, scheint ein anderes Maß mit dem biblischen Bericht ganz außer Harmonie zu sein, nämlich, das der „ersten aufsteigenden Passage“, welche nach unserer Annahme die Periode von der Zeit des Auszuges Israels aus Ägypten bis zur Geburt unseres Herrn Jesu (Diese Periode ist nicht die gleiche, wie die in Band 2 Kap. 7, als das jüdische Zeitalter bezeichnete. Dasselbe begann 198 Jahre vor dem Auszug beim Tod Jakobs und lief nicht zu Ende bis unser Herr, den sie verwarfen, fünf Tage vor seiner Kreuzigung ihr Haus der Verwüstung überließ.) darstellt. Den biblischen Bericht, wie er (Band 2, Kap. 7) gegeben wurde, könnten wir nicht bezweifeln, da wir seine Richtigkeit in so vieler Hinsicht nachgewiesen haben. Er zeigte, dass die Zeit vom Auszug aus Ägypten bis zum Jahre 1 genau 1614 Jahre waren, während die Bodenlinie der „ersten aufsteigenden Passage“ nur 1542 Zoll misst. Dann weiter, wir wussten aus den Worten unseres Herrn und der Propheten über allen Zweifel hinaus, dass das Zeitalter des Gesetzes und der „Gnade“, für Israel dem Fleische nach, nicht mit der Geburt Jesu aufhörte, sondern erst 3½ Jahre nach seinem Tod, am Schluss ihrer 70 Wochen der Gnade, im Jahre 36 n.Chr. (siehe Band 2, Kap. 7). Dies würde die Periode vom Auszug bis zum vollen Ende ihrer Gnade (1614 + 36) auf 1650 Jahre bringen. Und obwohl die Größe und der Segen der neuen Heilszeitordnung in einem gewissen Sinne mit der Geburt Jesu anfing (Luk. 2:10-14, 25-38), so sollte doch die Pyramide irgendwie die volle Länge der Gnadenzeit Israels angeben. Dies fanden wir endlich auf ganz meisterhafte Weise angedeutet. Der aus Granit bestehende „Pflock“ erwies sich aus, genau so lang zu sein, dass er diese Periode völlig ausfüllte. Nun wussten wir, warum der „Pflock“ so sicher befestigt war, dass niemand ihn zu entfernen vermochte. Der große Baumeister hatte ihn dahin getan, wo er war, dass er da bleiben sollte, damit wir heutigen Tages sein Zeugnis vernehmen könnten, welches die Bibel, sowohl was ihren Plan als auch ihre Chronologie betrifft, bestätigt.

Beim Messen dieser Passage mit ihrem „Pflock“ sollten wir sie ansehen, als ob sie ein Teleskop wäre, aus welchem der „Pflock“ herausgezogen ist, bis das obere Ende den Platz erreicht, der ursprünglich durch das untere Ende desselben markiert war. Die Entfernung herab vom nördlichen Eingang der „großen Galerie“ bis zum unteren Ende des aus Granit bestehenden „Pflockes“ ist 1470 Zoll, wozu wir die Länge des „Pflockes“, 179 Zoll, hinzuzählen und eine Summe von 1649 Zoll erhalten, welche 1649 Jahre repräsentieren. Der Unterschied von einem Zoll Jahr zwischen dieser Zahl und den 1650 Jahren, welche die Bibelchronologie dieser Periode zuerteilt, kann man leicht erklären, wenn man bedenkt, dass das eine Ende des aus Granit bestehenden „Pflockes“ bedeutend behauen wurde, als man versuchte, ihn aus seiner festen Lage in der Passage zu zwingen.

So genau bestätigt der Stein „Zeuge“ das Zeugnis der Bibel und zeigt, dass die Periode vom Auszug Israels aus Ägypten an bis zum vollen Ende ihrer nationalen Begünstigungen im Jahre 36 n.Chr. (siehe Band 2, Kap. 3) 1650 Jahre war. Doch möge niemand diese Periode mit der in den Parallelen der jüdischen und christlichen Heilszeitordnung dargelegten Periode verwechseln. Letztere zeigt, dass jedes dieser beiden Zeitalter 1845 Jahre lang ist; das eine vom Tod Jakobs bis zum Jahre 33 n.Chr., und das andere vom Jahre 33 bis zum Jahre 1878 n.Chr.

Und dies war nicht nur eine erfinderische Weise, die Länge der Periode vom Auszug bis zur Geburt unseres Herrn zu verbergen und sie doch zugleich anzugeben (um zu seiner Zeit eine Bestätigung des biblischen Zeugnisses zu bilden), sondern der sorgfältige Leser wird auch sofort sehen, dass es aus zwei Gründen nur auf irgend solche Weise geschehen konnte: Erstens, weil die jüdische Heilszeitordnung und Gnade nicht nur vor dem Auszug aus Ägypten mit dem Tod Jakobs begann, sondern auch, die 33 Jahre des irdischen Lebens unseres Herrn Jesu lang in die christliche Zeitrechnung hinein und mit ihr parallel lief; und zweitens, aus dem Grunde, wenn man die „erste aufsteigende Passage“ lang genug hätte machen wollen, um das jüdische Zeitalter völlig durch Zoll Jahre darzustellen, so hätte man die Pyramide noch größer machen müssen, was wiederum ihre wissenschaftlichen Züge und Lehren zerstört hätte.

Lasst uns nun die „große Galerie“ am Ende der „ersten aufsteigenden Passage“ untersuchen, und auch ihr symbolisches Zeugnis anmerken. Sie ist sieben mal so hoch, wie die „erste aufsteigende Passage.“ Sie hat sieben überstehende Stein Reihen an ihren Wänden aus glattem, hoch poliertem und einst prächtigem, gelblich schimmerndem Kalkstein. Sie ist 28 Fuß hoch, jedoch sehr schmal, und an keiner Stelle mehr wie 6 Fuß breit, zieht sich aber auf 3 Fuß am Fußboden und noch weniger an der Decke zusammen. Ein Oxforder Professor des 15. Jahrhunderts (Prof. Greaves) beschrieb es folgendermaßen:

„Es ist ein sehr stattliches Stück Arbeit und steht keinem der prächtigsten und großartigsten Gebäude nach, weder was Genauigkeit der Kunst noch Reichtum des Materials betrifft. Diese Galerie oder Korridor, oder was auch immer ich es nennen mag, ist aus weißem und poliertem Marmor (Kalkstein) gebaut, welcher sehr gleichmäßig in geräumige Quadrate oder Tafeln geschnitten ist. Von dem gleichen Material, wie der Fußboden, ist auch das Dach, und so sind die Seitenwände. Die Verbindung der Steine ist so genau, dass sie einem suchenden Auge kaum erkennbar sind; und was die Anmut des ganzen Baues noch erhöht, obwohl es die Passage schlüpfriger und schwieriger macht, ist der Aufgang und das Steigen des Bodens. In der Anlage der Marmor (Kalk) Steine an beiden Seiten, befindet sich ein Stück Architektur, welches nach meinem Urteil sehr anmutig ist, und das ist, dass alle Reihen oder Fliesen, deren es nur sieben sind (so groß sind diese Steine), etwa 3 Zoll über einander überstehen oder übergreifen. Der Boden der obersten Reihe steht über der oberen Seite des nächsten vor und so der Reihe nach abwärts.“

Und Prof. Smyth erklärt, dass es unmöglich wäre, es getreulich durch ein Bild zu veranschaulichen und sagt:

„Die Umstände gehen über den Spielraum gebräuchlicher Bildung hinaus wegen der Schmalheit, der erhabenen, gewölbten Höhe und der sehr eigentümlich schrägen Richtung des langen Fußbodens: ein Fußboden, der, wenn man von seinem nördlichen Ende nach Süden blickt, für immer und immer durch die Dunkelheit aufzusteigen scheint; und mit solcher Steilheit, dass keines Künstlers Ansicht desselben, auf eine senkrechte Fläche gemalt, je mehr als nur einen kleinen Teil dieses Fußbodens darzustellen hoffen kann, da derselbe an der ganzen Leinwand hinauf steigen und oben über dieselbe hinaus gehen würde, während man beim Nordwärts blicken, vom südlichen Ende der Galerie aus, den Fußboden sofort verliert und in der Augenhöhe in der Ferne einen Teil der steil abwärts steigenden Decke sieht. Sonst ist es das feierliche Übereinander greifen der hohen, dunklen Wände, die an beiden Seiten an einem vorbeigehen, dazu alles auf einer unbequemen schiefen Ebene, was von Mühsal in einer Richtung, von Gefahr in der anderen, und von einem Berge von Kraftanstrengungen überall redet.“

Welch wunderbare Darstellung von dem Lauf der wahren christlichen Kirche und dem Pfad der kleinen Herde der Überwinder während der langen Periode des christlichen Zeitalters ist in dieser „großen Galerie“ gegeben. Ihre einst prächtig gelblich-weißen Seitenwände und Decke aus regelmäßig übergreifenden Steinen, alle schräg nach oben führend, geben nicht die Geschichte der nominellen Kirchen, wie etliche gemeint haben, – sonst würden sie weit entfernt nicht so regelmäßig sein und vorwärts führen – sondern sie reden von der großen, während des christlichen Zeitalters gewährten Gnade Gottes, von der „hohen Berufung“ zu gewissen Freiheiten und Vorrechten, die bedingungsweise allen Gerechtfertigten während des christlichen Zeitalters angeboten werden, welches durch die Grube – das Lösegeld – eröffnet wurde.

Die erhabene Höhe dieser „großen Galerie“ – siebenmal so hoch wie die Passage, welche die jüdische Heilszeitordnung darstellt (sieben ist ein Symbol der Vollständigkeit oder der Fülle)- repräsentiert die in der abrahamischen Verheißung enthaltene Segensfülle, welche der christlichen Kirche tatsächlich vorgehaltene Segensfülle, welche der christlichen Kirche tatsächlich vorgehalten ist. Und die „Königs-Kammer“ am Ende der „großen Galerie“ stellt das Ende des Laufes dar, zu welchem die gegenwärtige, hohe Berufung alle Treuen führt, und diese „Königs-Kammer“; wie wir bald sehen werden, ist ein überaus passendes Symbol der schließlichen Bestimmung der Kirche. Durch die „Grube“ gerade am Eingang dieser Galerie, welche das Lösegeld darstellt, das alle anerkennen müssen, die diesen Weg betreten wollen, wird unsere Rechtfertigung herrlich symbolisiert. So sagt uns die Pyramide: „So ist nun nichts Verdammliches in denen, die in Christo Jesu sind.“

Die scheinbar endlose Länge der „großen Galerie“ zeigt, wie lang das christliche Zeitalter den einzelnen Gliedern der Kirche erschienen ist, während ihre Schmalheit schön den „schmalen Weg zum Leben“ darstellt, und ihre Steilheit die Schwierigkeit des Weges und die beständige Gefahr des Zurückgleitens derjenigen, welche nicht wachsam genug auf ihre Schritte acht haben. Doch umgeben von den Wänden der göttlichen Gnade sind alle sicher und geborgen, welche fortfahren, Gutes zu tun, welche fortfahren, zu wachsen an Gnade, den schwierigen Weg zu ersteigen, „nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem „Geist“ zu wandeln.

Der „großen Galerie“ entlang aufwärts blickend, sehen wir, dass sie ein Ende hat, sowohl wie einen Anfang. Damit wird uns gesagt, dass die über alle Maßen großen und köstlichen Vorrechte, die während dieses christlichen Vorrechte, die während dieses christlichen Zeitalters dargeboten wurden, einmal aufhören werden – der wunderbare hohe Ruf, zur Miterbschaft mit Christo, als seine „Braut“, schließt, wenn eine genügende Anzahl zur Vollzähligkeit der „kleinen Herde“ den Ruf angenommen haben wird. Was dieser „Stein“-„Zeuge“ so illustriert, das macht das geschriebene Wort sehr deutlich. Es zeigt, wie wir gesehen haben, dass das Vorrecht, nach dem großen Preis, dem Kleinod der „hohen Berufung“ zu laufen, ausschließlich nur dem christlichen Zeitalter angehört. Es war vor dem niemandem dargeboten worden – unser Herzog, Jesus, war der erste, dem es dargeboten wurde, der erste, der seine Opfer Bedingungen annahm, und der erste, der seinen Lohn errang. Das südliche Ende der „großen Galerie“ markiert ebenso positiv das Ende oder die Grenze des Rufes zur göttlichen Natur wie das nördliche Ende den Anfang des Anerbietens dieser großen Gnade markiert.

Doch da die „große Galerie“ unsere „hohe Berufung“ Gottes darstellt, lasst uns weiter blicken und beachten, wohin dieser Ruf jeden einzelnen führt. Wir sahen schon aus der Schrift, dass wir berufen sind, mit Christo zu leiden und mit ihm zu sterben, und danach in seine Herrlichkeit einzugehen. Und all dies finden wir überraschend deutlich in der eigentümlichen Weise symbolisiert, wie der Zugang zur „Königs-Kammer“, am Ende der „großen Galerie“ gewonnen wird. Der Weg, durch welchen diejenigen, die den „hohen Ruf“ annahmen, in die durch die „Königs-Kammer“ repräsentierte himmlische Herrlichkeit eingehen, ist kein direkter. Sie müssen erst „allenthalben versucht“ und dem Willen Gottes gehorsam erfunden werden, sonst dürfen sie nicht in die Ruhe, die noch vorhanden ist, eingehen. Dies, die Lehre der Schrift und die Erfahrung aller, welche für den großen Preis laufen, ist überzeugend durch die große Pyramide illustriert. Wie der Ruf zur Selbstweihung und zum Aufgeben oder Selbstaufopferung führt, so bringt uns die „große Galerie“ zu gewissen niedrigen Passagen, welche dies symbolisieren. An ihrem oberen Ende angelangt, muss der Wanderer in der Passage, welche in das „Vorzimmer“ führt, sich sehr tief bücken. Dieses Bücken symbolisiert die Weihung oder den Tod des menschlichen Willens, den Anfang der Selbstaufopferung, zu der alle berufen sind, welche die göttliche Natur erlangen wollen. Wie viel diese Selbstaufopferung bedeutet, ist nur denen bekannt, die den Ruf angenommen und den menschlichen Willen tatsächlich übergeben haben.

Nachdem diese niedrige, Weihung darstellende Passage passiert ist, sind wir in dem, was als das „Vorzimmer“ bekannt ist. Hier hört der Fußboden auf, Kalkstein zu sein. Von hier an tritt der Fuß auf soliden Granit, was als ein neuer Stand oder als Dastehen als „neue Kreaturen“ ausgelegt werden mag. Doch wenn man so eben den Fuß auf den aus Granit bestehenden Fußboden stellen will, um den neuen Stand als neue Kreatur anzutreten, bemerkt man ein ungeheures Hindernis aus Granit. Es ist bekannt als das „granitene Blatt“. Dies verschließt, ähnlich wie eine Falltür, teilweise den Weg und lässt nur eine niedrige Passage übrig wie die gerade passierte, 44 Zoll hoch, so dass wir uns wiederum bücken müssen, ehe wir auf dem Granit zum Stehen kommen können. Dieses „granitene Blatt“ repräsentiert den göttlichen Willen und scheint zu dem, welcher soeben die niedrige Passage, die Übergabe des eigenen Willens darstellend, zurückgelegt, zu sagen: „Es genügt nicht, dass du deinen Willen, deine Pläne und Anordnungen aufgibst. Das könntest du alles tun und dann dem Willen und dem Plane eines anderen folgen. Du musst nicht nur deinen Willen opfern, sondern dich auch dem göttlichen Willen beugen und ihn statt deinen annehmen, ehe du als neue Kreatur und als ein Erbe der göttlichen Natur gerechnet werden kannst.

Nachdem das „granitene Blatt“ passiert ist, stehen wir auf dem aus Granit bestehenden Fußboden in dem „Vorzimmer“ (siehe Abbildung). Das ist ein eigentümlicher Raum. Seine Wände sind von einander verschieden. Es scheint an Teilen eine Art Getäfel oder Tafelwerk zu haben, und in einigen Wänden sind Rinnen ausgeschnitten. Es scheint in der Tat voller Lehren zu sein, welche noch nicht völlig entziffert sind. Die Vermutung derer jedoch, welche es betreten haben, dass es einem Schulzimmer ähnelt, scheint in voller Harmonie mit dem zu sein, was wir als Darstellung der Erfahrungen der Geheiligten und von der Wahrheit Gezeugten erwarten sollten. Dieses „Vorzimmer“ symbolisiert die Schule Christi und die Zucht (die Glaubens-, die Gedulds-, die Ausdauerprüfungen usw.), welchen alle die unterworfen werden, welche sich selbst dem Willen Gottes völlig geweiht haben, und wodurch sie zu Überwinden und zum Beweisen ihrer Würdigkeit zu einer Stellung als Überwinder mit Christo in seiner zukünftigen Herrlichkeit zu gelangen, Gelegenheit erhalten. Wenn wir ohne solche Schulung und Prüfung sind, dann sind wir keine Söhne und Erben auf dieser göttlichen Stufe (Hebr. 12:8). In dem gegenwärtigen Leben, nach unserer Weihung zu seinem Dienste, ist es, dass Gott uns schult und züchtigt und dadurch nicht nur unsere Treue ihm gegenüber, unserem Bund oder Gelöbnis gemäß, erprobt, sondern uns auch zubereitet, mit anderen, die in Versuchung und Trübsal sind, Mitgefühl zu haben, über welche er in kurzem uns zu Herrschern und Richtern machen wird. – 1. Kor. 6:2, 3

Und nicht nur den Tod des Willens, sondern auch der tatsächliche Tod muss passiert werden, ehe wir völlig und tatsächlich den Zustand unserer „neuen“, der „göttlichen Natur“ antreten. Und auch dies wird durch den Stein „Zeugen“ gezeigt; denn an dem äußeren Ende des „Vorzimmers“ ist eine sehr niedrige Passage, durch welche man in die „Königs-Kammer“ gelangt. So wird die „Königs-Kammer“, das größte und höchste Zimmer der Pyramide, das Symbol der Vollkommenheit der göttlichen Natur, welche von der „kleinen Herde“, erlangt wird. Dies sind die wenigen Überwinder, die aus den „vielen Berufenen“ (deren Berufung durch die „große Galerie“ symbolisiert ist) ausgewählt sind, und die durch Selbstaufopferung und Prüfung (durch das „Vorzimmer“ und die hinein – und herausführenden niedrigen Passagen symbolisiert) hindurch gehen. Der Ruf zur „göttlichen Natur“ erging zuerst an unseren Herrn Jesus, dessen Mission, zur Erde kommend, eine doppelte war: 1) Sünder zu retten, indem er den Erlösungspreis für Adam und alle in ihm bezahlte und 2) dass er durch diesen Gehorsam bis zum Tod sich der göttlichen Natur und Herrlichkeit würdig erweisen möchte. Daher kommt es, dass die „große Galerie“ mit der Geburt unseres Herrn anfängt. Sie symbolisiert daher nicht das christliche Zeitalter, denn dasselbe fing nicht eher an, als bis Jesus das Gesetzes Zeitalter durch sein Opfer am Kreuz zu Ende gebracht hatte, 33 Jahre nach seiner Geburt; aber sie symbolisiert den hohen oder himmlischen Ruf (durch Opfer hindurch) zur göttlichen Natur – der „Königs-Kammer“. Unser Herr Jesus war so vom Augenblick seiner Geburt an berufen, und seit Pfingsten sind alle gerechtfertigten Gläubigen zu dem gleich hohen Vorrecht berufen, jedoch nur wenige nehmen den Ruf der Aufopferung an, und noch wenigere machen ihre Berufung und Erwählung durch herzliche Erfüllung der Bedingungen – durch Wandeln in den Fußstapfen des Meisters – fest. Und die Länge der Zeit, während welcher dieser „hohe Ruf“ zur göttlichen Natur dauert, und wann er aufhört, wird, wie schon gezeigt, durch die Länge und den Schluss dieser „großen Galerie“ angedeutet.

Die „Königs-Kammer“, zu welcher nur durch die „große Galerie“ und das „Vorzimmer“ Zutritt erlangt werden kann, ist in jeder Hinsicht das höchste und ansehnlichste Gemach in der großen Pyramide und symbolisiert passend die göttliche Natur. Henry F. Gordon sagt in seiner Beschreibung desselben:

„Es ist ein ansehnliches Gemach 34 Fuß lang, 17 Fuß breit und 19 Fuß hoch, ganz aus poliertem, rotem, Granit. Wände, Fußboden und Decke sind in genauen, viereckigen Blöcken gearbeitet und mit solch ausgesuchtem Geschick mit einander verbunden, dass kein unumschränkter Kaiser der neueren Zeit irgend etwas durch und durch Nobleres und Feineres sich wünschen könnte. Das einzige Möbel, welches diese Kammer enthält, ist eine leere (aus Granit bestehende) Kiste (oder ein Stein Kasten) ohne Deckel; und es ist der Beachtung wert, dass diese Kiste an Umfang der heiligen Arche der mosaischen Stiftshütte entspricht.“

In der großen Pyramide wird Granit gebraucht, um die göttliche Natur zu symbolisieren, gerade wie Gold dieselbe in Israels vorbildlicher Stiftshütte und in ihrem Tempel symbolisierte. Die niedrigen Passagen, die in das „Vorzimmer“ und in die „Königs-Kammer“ führen, entsprechen den Vorhängen vor dem Heiligen und Allerheiligsten; und die aus Granit bestehende Kiste, das einzige Möbel in der „Königs-Kammer“, entspricht der Bundeslade, welche das einzige Möbel in dem Allerheiligsten der Stiftshütte und des Tempels war. Was in dem einen von Gold war, ist in dem anderen Granit und von derselben symbolischen Bedeutung.

Noch ist das alles: Wir finden, dass dieselben großen Wahrheiten, welche symbolisch in der Stifshütte mit ihren beiden Abteilungen, dem Heiligen und Allerheiligsten und ihren scheidenden Vorhängen dargestellt sind, ganz und gar mit den Lehren stimmen, welche die zwei Abteilungen der großen Pyramide, das „Vorzimmer“ und die „Königs-Kammer“, und ihre niedrigen trennenden Passagen geben. Das „Vorzimmer“ stellt wie das Heilige den Zustand des Verhältnisses zu Gott dar, da wir gerechneterweise neue Kreaturen und Miterben mit Christo der göttlichen Natur und Herrlichkeit sind, in welchen Zustand der Gläubige eintritt, wenn er, nachdem er die Vergebung der Sünden und seine Versöhnung mit Gott durch das Lösegeld angenommen hat, sein ge­rechtfertigtes Ich als lebendiges Opfer in Gottes Dienst darbringt. Wie der erste Vorhang der Stiftshütte die Weihung oder Ergebung oder den Tod unseres eigenen Willens und die völlige Unterwerfung unter Gottes willen darstellt, so symbolisiert der niedrige Eingang des „Vorzimmers“ das gleiche große Ereignis mit dem das „neue Leben“ all derer beginnt, die je Glieder der königlichen Priesterschaft werden wollen.

Wenn diese Probe bestanden ist, d.i., wenn wir alles, was wir haben, auf den Altar gelegt haben, dann wird der Gläubige nicht mehr als ein menschliches Wesen, sondern als „neue Kreatur“ als „Teilhaber der göttlichen Natur“, gerechnet. Natürlich wird er nicht tatsächlich zum Teilhaber der göttlichen Natur gemacht, ehe er die Aufgabe des Gehorsams gegen den göttlichen Willen in den tatsächlichen Erfahrungen und der täglichen Aufopferung und Zucht des gegenwärtigen Lebens treulich gelernt hat (was in der eigentümlichen Bauart der Wände des „Vorzimmers“ und in dem Heiligen der Stiftshütte in dem Tisch der Schaubrote, dem goldenen Leuchter und dem Räucher Altar dargestellt war), und ehe er durch den Tod selbst hindurch gegangen ist (dargestellt durch den zweiten Vorhang der Stiftshütte und durch die zweite niedrige Passage, welche in die „Königs-Kammer“ der Pyramide führt). Dann erst soll er durch Teilnahme an der ersten Auferstehung mit Christo in die Fülle der verheißenen göttlichen Natur und Herrlichkeit – sein ewiges Erbteil – eintreten, symbolisiert in der „Königs-Kammer“.

So bezeugt die große Pyramide nicht nur den abwärts führenden Lauf des Menschen in der Sünde, sondern auch die verschiedenen Schritte in dem göttlichen Plan, durch welche für seine volle Wiederaufrichtung aus dem Fall (durch den, durch den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesu eröffneten Weg des Lebens) Vorbereitung getroffen worden ist.

Man wird auf der Abbildung bemerken, dass der aus Granit bestehende Fußboden nicht ganz bis zur Vorderseite des „Vorzimmers“ reicht. Er geht nur gerade soweit wie das „granitene Blatt“ geht, während der Granit an der Decke die ganze Länge des Zimmers einnimmt. Dies scheint uns eine Lehre zu geben, die im Einklang mit dem steht, was wir schon als einen Zug des göttlichen Planes betreff der Berufenen, welche die göttliche Natur zu erstreben suchen, erkannt haben. Die erste niedrige Passage symbolisiert die Weihung oder den Tod des menschlichen Willens des Gläubigen, was ihm den Eingang in das „Heilige“ oder in den geweihten Zustand als ein voraussichtlicher Erbe der Herrlichkeit und Unsterblichkeit, der in dem „Vorzimmer“ dargestellt ist, ermöglicht, denn die aus Granit bestehende Decke ist jetzt über ihm. Aber er darf noch nicht als einer angesehen werden, der schon wirklich eine Stellung in der neuen Kreatur hat, bis er zur Tätigkeit und Lebens-Neuheit „belebt“ wird; und diese Prüfung stellt das „ganitene Blatt“ dar, welches von seiner eigentümlichen Stellung aus, als ob es jeden Augenblick herunterfallen und jeden weiteren Fortschritt versperren könne, zu sagen scheint: Fremdling, wenn du auch soweit gekommen bist und dich Gott geweiht hast, so hast du doch noch keine wirkliche Stellung in der göttlichen Natur, zu welcher du berufen und eingeladen bist, außer du wirst durch den Geist der Wahrheit zum tätigen Dienst belebt. Somit sind die drei Schritte, durch welche die Berufenen des christlichen Zeitalters in die Herrlichkeit ihres Herrn eingehen müssen, in der großen Pyramide sowohl wie in der Schrift markiert. Sie sind: 1) Weihung oder Zeugung durch das Wort der Wahrheit, symbolisiert durch die niedrige Passage in das „Vorzimmer“, 2) Belebung zu tätigem Dienste und Opfer durch Heiligung des Geistes und Glaubens der Wahrheit, symbolisiert durch die niedrige Passage unter dem „granitenen Blatt“, 3) Geburt des Geistes in das vollkommene Ebenbild unseres Herrn durch Teilnahme an der ersten Auferstehung, symbolisiert durch den niedrigen Eingang in die „Königskammer“.

Die irdischen und geistigen Naturen gezeigt

Durch Bezugnahme auf die Abbildung am Anfang des Buches wird man sehen, dass die „Königin-Kammer“ und „ihre horizontale Passage“, die „Eingangs Passage“, die „erste aufsteigende Passage“ und die „große Galerie“, alle auf der nördlichen Seite einer durch die senkrechte Achse der großen Pyramide gezogenen Linie liegen würden und nur das „Vorzimmer“ und die „Königs-Kammer“ auf der südlichen Seite derselben. Hierdurch zeigt uns der Entwerfer der großen Pyramide (Jehova) den in Band 1, Kap. 10, angegebenen Unterschied der Naturen an.

Die „Königin-Kammer“, welche die Vollkommenheit der Menschheit darstellt, nachdem das Millennium alle Gehorsamen und Würdigen zum moralischen Ebenbild des Schöpfers hergestellt hat, lehrt durch den Umstand, dass ihr Rücken oder äußerstes Ende auf einer Linie mit der Achse der Pyramide ist, dass die so zu Gottes Ebenbild wiederhergestellte Menschheit, obwohl noch menschlich, doch nahe an die göttliche Natur herangekommen sein wird, so nahe, wie eine Natur nur an eine andere, deren Abbild sie ist, herankommen kann. Und all die aufwärts gehenden Passagen, die nach der Richtung dieser Achse führen, lehren, dass das Verlangen und das Bestreben des Volkes Gottes sich ganz auf menschliche Vollkommenheit richten sollen, während das Verlangen der herausgerufenen Kirche des christlichen Zeitalters über die menschliche Vollkommenheit hinaus gehen soll. Als Miterben mit Christo sollen sie in die Fülle der göttlichen Natur eingehen.

Der Umstand, dass die „unterirdische Kammer“ oder der „Abgrund“, Trübsal und Tod darstellend, nicht ganz auf derselben Seite der Achse liegt, wie die „Königin-Kammer“ und ihre Passagen, streitet nicht gegen die Auslegung; denn genau genommen, gehört dieselbe gar nicht zur eigentlichen Pyramide. Sie liegt unter der Pyramide, weit unter ihrer Grundlinie. Doch sie mag eine andere Lehre enthalten. Eine senkrechte Linie, von ihrer äußeren Wand aus gezogen, würde genau an der äußersten Wand des „Vorzimmers“ vorbeigehen; und die daraus zu ziehende Lehre möchte im Einklang mit der Warnung der Schrift die sein, dass es möglich ist, dass etliche, welche den „heiligen“ oder den geweihten Zustand betreten (welche durch das Wort der Wahrheit gezeugt und sogar durch dasselbe belebt wurden), die Sünde zum Tode- den zweiten Tod – begehen.

Somit würde die Lage des „Abgrundes“ im Verhältnis zur Achse, wenn sie in Verbindung mit der Einrichtung der Pyramide über ihr eine Bedeutung hat, anzudeuten scheinen, dass der zweite Tod – „endlose“ – hoffnungslose Vernichtung – nicht nur die Strafe boshaften Sündhaftigkeit der Menschen ist, welche während der segensreichen Gelegenheit des Millenniums sich weigern, der menschlichen Vollkommenheit entgegen zu gehen, sondern auch der Geweihten, welche während des christlichen Zeitalters böswillig Christi dargebotenes Kleid zugerechneter Gerechtigkeit verwerfen.

Ein weiterer Punkt, in Verbindung mit der senkrechten Achse des Pyramidenbaues über ihrer Grundlinie, ist der: Der erste Advent und der Tod unseres Herrn, welcher durch die Mündung der „Grube“ bezeichnet ist, sind auf der Seite der Achse der Pyramide, welche die menschliche Natur repräsentiert; und ihre Lage auf gleicher Höhe und Ebene mit der Passage, die zur „Königin-Kammer“ führt, welche menschliche Vollkommenheit symbolisiert, ist auch beachtenswert. Die große Pyramide scheint damit zu sagen: „Er ward Fleisch“ – „der Mensch Christus Jesus gab sich selbst zum Ersatzlösegeld für alle“, doch war er „ohne Sünde“ und „heilig“, unschuldig, unbefleckt und von Sündern abgesondert“, und hatte keinen Anteil an dem abwärts führenden, sündigen Lauf des Geschlechtes Adams (durch die Passage zum „Abgrund“ symbolisiert). Noch mehr, die Lage der „Grotte“ und der Umstand, dass sie natürlich und unbehauen war, sind bedeutsam. Sie symbolisiert augenscheinlich den Tod unseres Herrn Jesu. Der Umstand, dass sie natürlich war, lehrt, dass das Selbst Opfer des Herrn kein Auskunftsmittel, sondern eine in Jehovas Plan zuvor verordnete und zuvor geordnete Sache war, ehe die Ausführung des durch die Pyramide symbolisierten Planes begann. Der Umstand, dass sie über, nicht unter, der Grundlinie der Pyramide liegt, scheint eine weitere schriftgemäße Lehre zu geben – dass unser Herr, obwohl er als Lösegeld für die Sünder starb, nicht in Sünde und Entartung herabstieg, sondern selbst in seinem Tod in den Grenzen des göttlichen Planes verblieb, wie er in dem Pyramidenbau über der Grundlinie symbolisiert ist.

Nun erhebt sich eine Frage von großem Interesse: Wird das Zeugnis der Pyramide betreffs der Zeit des Schlusses der hohen Berufung das Zeugnis der Schrift hierüber bestätigen? Wird es zeigen, dass das Ende der „großen Galerie“ genau die Zeit angibt, da der Ruf Gottes zu seiner Gnade aufhörte? Oder wird es dem widersprechen, was wir aus der Schrift gelernt haben, und entweder eine längere oder eine kürzere Periode des Rufes zur göttlichen Natur angeben?

Dies wird eine weitere „peinliche Probe“ sein; zwar nicht, ob das Wort Gottes und sein wunderbares Zeugnis richtig sei, sondern ob dieser Stein „Zeuge“ zuverlässig sei. Wird er auch ferner durch Bestätigung des Zeugnisses der Schrift seine göttliche Architektur beweisen? Sollte er im besonderen und genau den biblischen Bericht bestätigen, so würde er gar wohl den Namen verdienen, welchen Dr. Seiß ihm gegeben – „Ein Wunder in Stein“.

Nun, wir können nichts Geringeres von ihm sagen; denn sein Zeugnis stimmt völlig und in jeder Einzelheit mit dem ganzen Plan Gottes überein, wie wir diesen Plan aus der Schrift gelernt haben. Seine wunderbare Übereinstimmung mit der Bibel lässt keinen Raum für Zweifel, dass derselbe göttliche Eingeber der Propheten und Apostel auch diesen „Zeugen“ inspirierte. Lasst uns etliche dieser Harmonien im besonderen untersuchen.

Rufe dir ins Gedächtnis, dass die Schrift uns zeigte, dass das volle Ende der Macht der Heiden oder Völker in der Welt und das Ende der Zeit der Trübsal, die ihren Sturz hervorruft, am Ende des Jahres 1914 herbeigeführt sein wird, und dass einige Zeit vor jenem Datum die letzten Glieder der Kirche Christi „verwandelt“ und verherrlicht sein werden. Erinnere dich auch, dass die Schrift und zwar auf verschiedene Weise – durch den Jubeljahr Zyklus, die 1335 Tage Daniels, die parallelen Heilszeitordnungen, usw., – bewies, dass die „Ernte“ oder das Ende dieses Zeitalters im Oktober 1874 anzufangen fällig war, und dass der große Schnitter damals gegenwärtig sein sollte; dass sieben Jahre später – im Oktober 1881 – der „hohe Ruf“ aufhörte, obwohl etliche auch noch später zu den gleichen Gnaden zugelassen wurden, ohne dass ein allgemeiner Ruf stattfand, um die Plätze etlicher der Berufenen auszufüllen, welche in ihrer Prüfung unwürdig erfunden wurden. Dann blicke auf die Art und Weise, wie der Stein „Zeuge“ diese selben Daten bezeugt und die gleichen Lehren illustriert, nämlich:

Die Bodenlinie der „großen Galerie“ von der nördlichen zur südlichen Wand ist in den letzten Jahren zweimal sehr sorgfältig gemessen worden und drei verschiedene Maßangaben wurden erhalten. Ein Maß a) ist von der Wand am nördlichen Ende bis an die hohe, am nördlichen Ende der „großen Galerie“ befindliche Stufe gemessen und dann- die Höhe der Stufe nicht mitrechnend- der oberen Oberfläche entlang, die betretene Fläche des Fußbodens der „großen Galerie“. Ein zweites Maß b) zeigt die Länge durch die „Stufe“ hindurch gemessen, als ob sie nicht vorhanden wäre. Ein drittes Maß c) gibt die ganze Oberfläche des Fußbodens und den Tritt der Stufe hinauf und ihrer oberen Fläche entlang. Prof. Smyth fand, dass das erste dieser drei Maße a) 1874 Pyramiden-Zoll betrug, das zweite b) 1881 Pyramiden-Zoll und das dritte c) 1910 Pyramiden-Zoll, während Flinders Petrie diese Maße als acht Zehnte Zoll länger berichtet. Eine vernünftige Schätzung, und zweifels ohne nahezu eine richtige, würde die sein, die Zahlen a) 1875, b) 1882 und c) 1911 Zoll respektive zu nennen.

Nun fragen wir, wenn jeder Zoll der Bodenlinie dieser Passagen ein Jahr repräsentiert, wie es von allen Erforschern der Pyramide behauptet und zugegeben wird, welches Datum würden diese Maße der „großen Galerie“ als das Ende der „hohen Berufung“ zur „göttlichen Natur“ anzeigen, welchen Ruf die „große Galerie“ symbolisiert? Wir antworten: Bei der Anwendung dieser Zoll Jahre auf unsere gegenwärtige Zeitrechnung müssen wir bedenken, dass unser Datum, wie wir es in Band 2, Kap. 2 zeigten, ein Jahr und drei Monate hinter dem eigentlichen Datum zurück ist. Und während dies beim Rechnen von einem bestimmten Datum v.Chr., oder von einem bestimmten Datum nach Christus, an keinen Unterschied machen würde, sollte es doch hier in Rechnung ge­bracht werden. Wo die Geburt Jesu der Ausgangspunkt ist, da muss man, um ein richtiges Resultat zu erhalten, dem Irrtum in unserem Datum der Geburt des Herrn Rechnung tragen. Um der Einfachheit willen wollen wir das irrtümlich angenommene Datum der Geburt Jesu als Ausgangspunkt nehmen und ziehen je 1¼ Zoll von den Zahlen der Pyramide ab, so dass sie unserer gewöhnlichen Zeitrechnung entsprechen. So reduziert, ergeben sie a) 1875-1¼ = 1873 ¾, b) 1882-1¼ = 1880 ¾ und c) 1911-1¼ = 1909 ¾ und liefern die Daten: a) Oktober 1874, b) Oktober 1881 und c) Oktober 1910 n.Chr.

Diese dreierlei Endungen stimmen mit dem, was wir in der Schrift gelehrt fanden: dass die „Ernte“, das Ende des Zeitalters im Oktober 1874 erreicht wurde, und dass der eigentliche Ruf im Oktober 1881 endete, während darauf eine Periode folgen würde, während welcher, obwohl der allgemeine Ruf aufgehört hat, noch etlichen Würdigen die gleichen Privilegien dargeboten werden, um die Stellen derer auszufüllen, welche bereits berufen waren, aber in der Prüfung der ihnen vorgehaltenen Krone unwert erfunden wurden. Wie lange dieses Sichten der Geweihten dauern wird, während welchem solchen, die sich unwürdig erweisen, die Kronen abgesprochen und ihre Namen als Bewerber um dieselben ausgelöscht werden, dagegen andere zur Bewerbung um dieselben eingeladen und deren Namen an jener Statt eingetragen werden (Offb. 3:5, 11), sagt die Schrift, soweit wir sehen können, nicht; aber dieses von der Pyramide angezeigte Datum, 1910, scheint gut mit den in der Bibel dargebotenen Daten zu harmonieren. Es ist nur 4 Jahre vor dem vollen Schluss der Trübsalszeit, welche die Zeiten der Nationen zu Ende bringt; und wenn wir an die Worte unseres Herrn gedenken – dass die Überwinder würdig erachtet werden sollen, dem schwersten Teil der über die Welt hereinbre­chenden Trübsal zu entgehen, so können wir verstehen, dass diese Trübsal, sich auf die große Zeit der Anarchie, die auf Oktober, 1914, folgen wird, bezieht; aber ein Trubel, in Besonderheit auf die Kirche, die Herauswahl, die Auserwählten nach dem Vorsatz Gottes, ist um 1910 n.Chr. zu erwarten.

Ist dies nicht eine überaus bezeichnende Übereinstimmung zwischen diesem Stein „Zeuge“ und der Bibel? Die Daten, Oktober 1874 und Oktober 1881 stimmen genau, während das Datum 1910, obwohl nicht in der Schrift dargereicht, mehr wie gegründet zu sein scheint. Obgleich die Bibel uns kein genaues Datum für das Ende der Prüfung der Kirche angibt, so gibt sie uns doch, wie wir gesehen haben, eine Zeitgrenze an, vor welcher sie ganz gewiss zum Schluss gelangt sein muss. Und in dieser Verbindung lasst uns bedenken, dass diese Zeitgrenze – das Jahr 1914 – nicht nur die Vollendung der Herauswahl, der Prüfung und Verherrlichung des ganzen Leibes Christi einschließen muss, sondern auch die Reinigung jener größeren Schar geweihter Gläubiger, welche aus Furcht und Zaghaftigkeit verfehlten, Gott annehmbare Opfer darzubringen, und die daher mehr oder weniger mit den Ideen und der Weise der Welt besudelt wurden. Vor dem Ende dieser Periode müssen sie aus der großen Trübsal kommen (Offb. 7:14). Viele von ihnen sind jetzt eng in die verschiedenen Scheinweizen Bündel gebunden, um verbrannt zu werden; und nicht eher als bis die feurige Trübsal des späteren Endes der Ernte-Periode die bindenden Seile der Knechtschaft Babylons verbrannt hat, werden diese ihre Flucht bewerkstelligen können – „gerettet, doch so wie durch das Feuer.“ (1. Kor. 3:16) Sie müssen den gänzlichen Zusammenbruch Groß Babylons erleben und etwas von ihren Plagen empfangen (Offb. 18:4). Diese 4 Jahre von 1910 bis zum Ende von 1914, welche auf solche Weise in der Pyramide angegeben sind, werden für die äußerste Höhe all der Trübsal völlig hinreichen, denn wenn sie ihren schrecklichen Höhepunkt erreicht hat, kann sie nicht mehr lange dauern, und „wenn nicht jene Tage verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden.“ – Matth. 24:22

Noch ist dies alles über den wunderbaren Symbolismus der großen Pyramide. Ihre wundervolle Harmonie mit dem göttlichen Plan wird weiter in einem anderen bemerkenswerten Zuge gezeigt. Wir sollten erwarten, dass das Datum zweier großer, mit dem Ende dieses Zeitalters zusammenhängender Ereignisse, nämlich 1) des zweiten Adventes unseres Herrn und 2) des Anfangs der Ernte, in irgend einer Weise am oberen Ende der „großen Galerie“ bezeichnet sein werde, gerade wie sein Tod und seine Auferstehung durch die „Grube“ an ihrem unteren Ende markiert sind. Und hierin sind wir nicht enttäuscht. Am oberen oder südlichen Ende der Wand nach Osten an der Decke hoch über der Stufe, befindet sich eine Öffnung, welche die Verbindung mit dem unvollendeten Raum über der „Königs-Kammer“ herstellt, wie der Abriss solches zeigt. In der symbolischen Sprache der Pyramide sagt diese Öffnung: „Hier kam ein Himmlischer herein, – Einer, der keinen Fußboden zum Gehen bedarf, sondern der gehen und kommen kann „wie der Wind“. Und Prof. Smyth’s sorgfältige Messung dieser südlichen Wand der „großen Galerie“ berichtet uns, dass sie nicht genau senkrecht ist, sondern an der Decke sieben Zoll überliegt. Die Pyramide sagt hiermit zu uns: „Sieben Jahre vor dem Schluss des hohen Rufes (vor Oktober 1881) wird der Erhabene vom Himmel zurückkommen.“ Und sie deutet ferner an, dass von jener Zeit – von Oktober, 1874 – an, wie von dem Überlehnen der südlichen Wand angedeutet wird, der Ruf allmählich seinem Schluss sich nähern und 1881 völlig enden würde. Dies ist, wie man bemerken wird, in genauer Übereinstimmung mit dem Zeugnis der Bibel, wie es in diesem Band von Millenniums-Tagesanbruch und den vorhergehenden Bänden dargelegt ist.

Und lasst uns auch dies beachten, dass wir, die die schriftgemäße Darlegung dieser Zeiten und Zeitpunkte verstehen, nichts mit dem Nehmen dieser Maße der großen Pyramide zu tun hatten; und dass die, welche die Maße nahmen, zur Zeit, als die Maße genommen wurden, nichts von unserer Anwendung der Prophezeiung wussten; noch wissen sie jetzt darum, so viel wir wissen. Wir fragen daher: Konnte solche Genauigkeit in Sachen, welche auf der einen Seite 6.000 Jahre der Geschichte betraf, auf der anderen Seite Tausende von Zoll bei den Messungen der Pyramide, bloß zufälliges Zusammentreffen sein? Nein! Wahrlich, hier ist „Wahrheit sonderbarer und wunderbarer als Dichtung.“ „Von Jehova ist dies geschehen, wunderbar ist es in unsern Augen!“ – Psalm 118:23

Ferner, wo die spezielle Gnade des allgemeinen Rufes des Evangeliums aufhörte (im Oktober 1881), solle es scheinen, dass der Segen über die Welt einen Anfang haben sollte. Die „Grube“, welche an ihrem oberen Ende das Lösegeld bezeichnet, welches die zukünftigen Segnungen sichert, sollte, so möchte es scheinen, an ihrem unteren Ende (wo sie mit der abwärts führenden Passage in Verbindung tritt) das Datum bezeichnen, da Restitutions-Segnungen die Welt zu erreichen anfangen würden. Das scheint zu sagen: Hier werden die Wohltaten des Lösegeldes, alle Geschlechter der Erde zu segnen, anfangen, wenn die Herauswählungen des jüdischen und christlichen Zeitalters vollendet sind.

Wenn wir nun den deutlich markierten Schluss des besonderen Rufes und der besonderen Gnade des christlichen Zeitalters, 1881, als das Datum annehmen, an welchem der Ruf zu Restitutions-Segnungen seinen Anfang haben sollte, und wenn wir den unteren Endpunkt der „Grube“ jenes Datum (1881) bezeichnen lassen, so finden wir etwas, das uns interessieren wird, wenn wir der „Eingangs Passage“ entlang bis zum ursprünglichen Eingang der Pyramide rückwärts messen. Diese Entfernung, finden wir, ist 3826 Pyramiden-Zoll und repräsentiert also 3826 Jahre. Wenn nun unsere Voraussetzung wohl gegründet ist, so muss 3826 Jahre vor 1881 n.Chr. irgend ein bedeutsames Ereignis stattgefunden haben. Und beim Durchsuchen der Geschichtsannalen des Wortes Gottes, um zu sehen, ob um jene Zeit ein bedeutsames Ereignis stattfand, finden wir eine bemerkenswerte Bestätigung unserer Voraussetzung; denn gerade 3826 Jahre vor 1881 n.Chr., was 1945 v.Chr. sein würde, wurde Isaak, der vorbildliche Same der Verheißung, der Erbe des ganzen Reichtums seines Vaters Abraham, und war so in der Lage, all seine Brüder zu segnen – Ismael, den Sohn der Hagar (vorbildlich vom fleischlichen Israel), und die vielen Söhne und Töchter der Keturah, des zweiten Weibes Abrahams (vorbildlich von der Welt im allgemeinen).

So markiert die „Eingangs Passage“ vom äußersten Rand hinab bis zum nächsten Rand der Passage am Vereinigungspunkt mit der „Grube“ in Jahr – Zöllen die Zeitperioden vom Tage, da der vorbildliche Isaak (in dem vorbildlicherweise die Verheißung der Segnung der Welt ihren Mittelpunkt hatte) im Jahre 1945 v.Chr. der Erbe aller Dinge wurde, bis 1881 n.Chr., da die Segnung der Welt durch den gegenbildlichen Isaak – den Christus, den Erben aller Dinge – tatsächlich fällig war. – Gal. 3:16, 29

Wir messen die Zeit vom Datum des Erbes Isaak und des daraus folgenden Vorrechtes, seine Brüder zu segnen, bis zum Jahre 1881 n.Chr. folgendermaßen: Isaak kam in den Besitz seines Erbes beim Tode seines Vaters Abrahams, der 100 Jahre nach dem Schließen des abrahamischen Bundes eintrat. (Denn Abraham war 75 Jahre alt, als der Bund geschlossen wurde, und starb im Alter von 175 Jahren). Dann, vom Bunde bis zum Tod Jakobs, des Sohnes Isaak, waren es 232 Jahre (siehe Band 2, Kap. 7); und von der Zeit, da Isaak in sein Erbe kam – 100 Jahre nach der Bundesschließung – bis zum Tod Jakobs würden 132 (232-100) Jahre sein. Hierzu zählen wir 1813 Jahre vom Tod Jakobs bis zur Geburt unseres Herrn (wie man sie gewöhnlich annimmt) und wir erhalten das Datum 1945 v.Chr. als den Zeitpunkt, da der vorbildliche Isaak in den Besitz von allem kam, das Abraham hatte (1. Mose 25:5). Und diese 1945 Jahre v.Chr. zu den 1881 Jahren n.Chr. gerechnet, machen die 3826 Jahre aus, welche in Pyramiden-Zoll als die Länge der Zeit angedeutet sind, welche zwischen der vorbildlichen Segnung seiner Brüder durch den vorbildlichen Samen Isaak und der Segnung der ganzen Welt durch den gegenbildlichen Isaak, den Christus, verfließen muss.

Stößt jemandem die Frage auf: „Welcher Anfang des Wiederherstellungswerkes war durch Oktober 1881, markiert?“ Wir antworten: Nichts geschah, was die Welt erkennen konnte. Wir wandeln noch durch Glauben und nicht durch Schauen. All die vorbereitenden Schritte dem großen Restitutions-Werke entgegen, seit dem Jahre 1881, sind wie Tropfen des großen Segensergusses zu betrachten, der in kurzem die ganze Erde erfrischen wird. Was im Jahre 1881 geschah, kann ebenso wie das, was im Jahre 1874 geschah, nur durch das Auge des Glaubens im Lichte des Wortes Gottes erkannt werden. Es war das Datum am Schluss des hohen Rufes und folglich das Datum für den Anfang des Restitutions-Rufes an die ganze Welt. Ungefähr um jene Zeit herum bemerkte der Verfasser (und soweit er weiß, niemand sonst) den Unterschied zwischen dem Ruf zur göttlichen Natur, der während des christlichen Zeitalters offen stand, und dem Rufe zur Wiederherstellung zur menschlichen Vollkommenheit und zu allem, was in Adam verloren ging, welcher am Schluss des hohen Rufes des Evangeliums an der Zeit ist.

Obwohl wir bis jetzt, da wir dieses Kapitel schreiben, nicht an das Zusammentreffen gedacht haben, so ist es doch nicht wenig bemerkenswert dass es während der letzten sechs Monate des Jahres 1881 geschah, dass „Food for thinking Christians“ („Speise für denkende Christen“), ein Büchlein von 166 Seiten, herausgegeben und im Betrage von 1.400.000 Exemplaren in den Vereinigten Staaten und Großbritannien verbreitet wurde.

Drei Punkte, welche mit jenem Buch und seiner weiten und plötzlichen Verbreitung zusammenhängen, tragen dazu bei, es zum wenigsten eigentümlich erscheinen zu lassen: 1) Vielleicht kein anderes Buch erreichte in so kurzer Zeit oder auf dieselbe Weise solch große Verbreitung. Es wurde frei vor den Kirchentüren in allen größeren Städten der Vereinigten Staaten und Großbritanniens durch Boten Knaben an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen verteilt und in kleineren Städten durch die Post: 2) Das Geld, diese Ausgabe (US$ 42.000) zu bestreiten, war unaufgefordert zu dem Zweck freiwillig beigesteuert worden. 3) Es war, soweit wir wissen, das erste je öffentliche Buch, welches den Unterschied zwischen dem hohen Ruf der christlichen Kirche und dem Restitutions-Ruf der Welt im allgemeinen darlegte; und es wies auf Oktober 1881, als das Datum des Schlusses jenes hohen Rufes hin.

Ein anderer zu beachtender Punkt ist der Pfad, auf welchem die Welt im Millennium eingeladen werden wird, um zum ewigen Leben zu gelangen.

Wie das obere, als die „Königs-Kammer“ bekannte Gemach die göttliche Natur repräsentiert, und die „große Galerie“ den Ruf zu ihr darstellt, so repräsentiert das Gemach unter ihr (die „Königin-Kammer“) die vollkommene, menschliche Natur, und den Weg zu ihr illustriert den Weg zum Leben, auf welchem die Welt wandeln muss, um während des Millenniums menschliche Vollkommenheit zu erreichen. Diese beiden Wege und folglich auch die beiden schließlichen Ziele derselben wurden durch das Lösegeld Opfer eröffnet und möglich gemacht, welches der Mittler für alle gab. All dies ist in der Pyramide nachdrücklich durch die „Schein­bare Explosion“ angedeutet, welche die Mündung der „Grube“ öffnete und Zutritt gewährte zu den beiden Passagen (bestimmt, die jetzt zur göttlichen Natur führende Berufung der Kirche und die während des Millenniums ergehende und zur Wiederherstellung zu menschlicher Vollkommenheit führende Berufung der Welt zu symbolisieren). So erklärt die Pyramide im Einklang mit der Schrift, dass „Christus Leben (Restitution zu menschlichem Leben, durch die „Königin-Kammer repräsentiert) und „Unverweslichkeit“ („Unsterblichkeit“, die göttliche Natur, durch die „Königs-Kammer“ repräsentiert) ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“, die frohe Botschaft der Erlösung (2. Tim. 1:10).

Der einzige „Zugang zur „Königin-Kammer“ oder zur „großen Galerie“ war vermittelst der „Grube“. Die „erste aufsteigende Passage“ war ursprünglich wegen des aus Granit bestehenden „Pflockes“ unpassierbar. So bezeugt der Stein „Zeuge“, dass durch den Gesetzes Ruf oder Gesetzes Bund keiner des gefallenen Geschlechtes sei es Leben (menschliches Leben) oder Unsterblichkeit (die göttliche Natur); erlangen könne. Obwohl die „erste aufsteigende Passage“ ein Weg war, so konnte ihn doch niemand gehen. So war der Gesetzes Bund ein Weg zum Leben; aber um der Schwachheit des Fleisches willen konnte niemand darin so wandeln, dass er das verheißene Leben erlangte (Römer 3:20). Das Kreuz, das Opfer, das Lösegeld ist so durch diesen Stein „Zeugen“ ganz besonders markiert, gerade wie sie in der Schrift mehr wie irgend welcher andere Zug des Planes hervorgehoben sind. „Niemand kommt zum Vater, denn durch mich“, sagte Jesus. „Ich habe euch zuerst (als erste und Hauptsache ) überliefert, was ich auch (als solche) empfangen habe; dass Christus gestorben ist für unsere Sünden“, sagte Paulus (1. Kor. 15:3). Die „Grube“ (Christi Opfer und Auferstehung darstellend) ist der einzige Weg zu Leben und Unsterblichkeit, sagt die große Pyramide.

Die Passage zur „Königin-Kammer“ ist niedrig und der Wanderer muss sein Haupt demütig vor ihren Forderungen beugen. So erklärt die Schrift, dass es im Millennium sein wird. Die Stolzen und die Großen und alle Welt muss sich vor denselben strengen Ordnungen beugen, wenn Christus seine Herrschaft beginnt. Er wird mit einer eisernen Rute herrschen. – Offb. 2:27 Dann wird er Recht zur Richtschnur und Gerechtigkeit zum Senkblei machen; und seine Größe und Macht muss jede Zunge bekennen und vor seiner Herrschaft und vor seinem Gesetz muss jedes Knie sich beugen; so dass an seinem Tage die Demütigen und Gerechten, und sie allein, grünen werden. – Jes. 28:17; Röm. 14:11; Phil. 2:10; Psalm 92:12, 13

Die „Königin-Kammer“ symbolisiert das Ende des Restitutions-Werkes – menschliche Vollkommenheit – denn sie hat sieben Seiten, der Fußboden eine und die Decke zwei, wie der Abriss es zeigt. Der Pfad zu ihr erzählt dieselbe Geschichte der Siebenheit oder Vollkommenheit, denn der Fußboden ist ein Siebtel seiner Länge nach tiefer eingesenkt. Und die Zahl sieben ist nicht nur im allgemeinen ein Symbol der Vollkommenheit und Vollständigkeit, sondern sie ist in dieser Beziehung hier besonders schlagend, da das Millennium das siebte Jahrtausend der Weltgeschichte ist, und zwar das, in welchem das Geschlecht zur Vollkommenheit gelangen soll.

Prof. Smyth bemerkt über die Eigenartigkeit des Fußbodens dieser „Königin-Kammer“ und der zu ihr führenden Passage, dass sie rau und gänzlich unbearbeitet sei, und sich hierin von den anderen Passagen unterscheide, die ursprünglich sehr glatt, wahrscheinlich poliert waren. Dies, meint er, möchte andeuten, dass ihr Fußboden nicht nach Jahr-Zoll zu messen sei, wie die anderen Passagen – als ob die Pyramide durch diese Unebenheit sagen würde, Zeit-Maße werden hier nicht berichtet.

Doch, wenn das Zoll-Jahr der Pyramide in der Passage zur „Königin-Kammer“ und auf ihrem Fußboden nicht gilt, so musste doch eine andere Sache gezeigt werden, nämlich der Weg zur Res­titution, zu vollkommenem Leben und zu vollkommenen, menschlichen Organismen. Wie diese Vollkommenheit der menschlichen Natur in der „Königin-Kammer“ illustriert wird, so repräsentiert der Weg zu ihr die sieben tausend Jahre der Erfahrung und der Zucht, durch welche das gefallene Geschlecht gehen muss, ehe volle Wiederherstellung zur Vollkommenheit erreicht werden kann. Da die ersten sechs Siebtel der Passage zur „Königin-Kammer“, außerordentlich niedrig sind, so stellt dies passend die vergangenen sechs tausend Jahre dar und illustriert die außergewöhnliche Schwierigkeit und Demut, welche zum Wandel eines gerechtfertigten Lebens nötig ist, selbst auf Seiten solcher, die während dieser 6.000 Jahre der Herrschaft der Sünde und des Todes so zu wandeln strebten – die Patriarchen, Propheten und andere durch den Glauben Gerechtfertigte. Dagegen repräsentiert das letzte Siebtel des Weges das Millennium, das so eben über die Menschheit anbricht. Seine Höhe, welche nahezu zweimal so groß ist, deutet an, dass man während der kommenden 1000 Jahre der Gnade und des Friedens auf Erden bequem und leicht der an ihrem Ende zu erreichenden Vollkommenheit entgegen gehen kann.

Man hat gefragt, ob während der vergangenen 6.000 Jahre irgend jemand diesen Weg gegangen sei? Wir antworten, Ja; durch den Glauben sind etliche darauf gegangen. Es ist der Weg der Rechtfertigung der menschlichen Natur, obwohl gänzlich verschieden von dem Weg und der Berufung der christlichen Kirche, welche, wenn auch durch Rechtfertigung hindurch, zu der neuen, zur göttlichen Natur führt. Abraham, Isaak und Jakob und die treuen Propheten wandelten darauf. Sie traten ein durch die „Grube“- durch den Glauben an das Erlösungsopfer Christi, welches sie vor dem Tode unseres Herrn, und ehe der Stein „Zeuge“ darauf hinwies, durch vorbildliche Opfer darstellten. Denn in Gottes Vorsatz und Offenbarung war Christus das Versöhnungs- Lamm, das vor der Grundlegung der Welt geschlachtet war.

Und dieser Weg zur „Königin-Kammer“ stimmt gut mit dem biblischen Bericht in Bezug auf den Weg zu vollkommener, menschlicher Natur und eben solchem Leben während des Millenniums. Die Länge der Zeit, welche zur Erreichung der Vollkommenheit nötig ist, wird in den einzelnen Fällen verschieden sein, je nach der Schnelligkeit oder Langsamkeit der einzelnen bei der Unterwerfung ihrer Herzen und ihres Lebens unter die Bedingungen des Neuen Bundes. Es wird nicht länger mehr ein Ringen nach oben sein, und dabei beständig durch abwärts führende Neigungen von Innen und Außen aufgehalten, wie es während der Heils­zeitordnung des Gesetzes und des Evangeliums der Fall gewesen ist; sondern es wird ein Weg sein, auf dem alles den Wanderer begünstigt, und auf dem alles sein rasches Fortschreiten, gänzlicher Vollkommenheit des Restitutions-Lebens mit allen daraus fließenden Segnungen entgegen, erleichtert.

Wie die „Königs-Kammer“ durch ihre Ventilationsröhren anzeigt, dass sie einen beständigen Wohnplatz, einen ewig dauernden Zustand, symbolisiert, so symbolisiert die „Königin-Kammer“ die Tatsache, dass der Zustand menschlicher Vollkommenheit, wenn er erreicht ist, zu einem ewig dauernden gemacht werden kann; denn sie hat auch ähnliche Ventilationsröhren oder Luft Passagen. Dies wird sowohl durch die Schrift als auch durch das Zeugnis des Stein „Zeugen“ angedeutet. Die Schrift sagt von denen, welche den durch die „Königs-Kammer“ repräsentierten Zustand erreichen, dass sie teilhaftig werden der göttlichen Natur, und unsterblich sind oder vor dem Tod sicher; und von den anderen, welche volle Restitution erreichen und die letzte Prüfung am Ende des Millenniums bestehen, heißt es, dass sie zwar die Unsterblichkeit genannte Eigenschaft, welche wesentlich nur ein Element der göttlichen Natur ist, nicht besitzen werden, jedoch mit dauerndem Leben versorgt werden unter Vorkehrungen, welche der große Architekt des Heilsplanes schon im Voraus angeordnet. Wenn sie in Harmonie mit Gott verbleiben und im Gehorsam gegen seinen Willen, werden sie für immer leben.

Die Pyramide verkündet dieselben Wahrheiten. Denn während die „Königs-Kammer“ offene Ventilatoren hatte, waren die der „Königin-Kammer“ ursprünglich eigentümlich versteckt. Die Luft­röhren erstreckten sich von der Außenseite der Pyramide bis ungefähr einen halben Zoll von der Oberfläche der inneren Wand der „Königin-Kammer“. Die Steine auf beiden Seiten der „Königin-Kammer“ sind mit Ausnahme des besagten halben Zoll ausgemeiselt. Dies zeigt, dass es auf Seiten des Architekten der Pyramide absichtlich so gemacht wurde, wie es mit jedem anderen Zuge der Fall ist. Waynman Dixon machte diese Entdeckung, während er die Wände der „Königin-Kammer“ untersuchte. Er bemerkte, dass die Wand an einem gewissen Punkt hohl klang, und als er die Oberfläche durchbrach, fand er eine Ventilationsröhre; und dann fand er ihr Seitenstück auf dieselbe Weise an der entgegengesetzten Wand. So verkündet die Pyramide im Einklang mit der Schrift, dass reichlich Vorkehrung getroffen ist, wodurch der vollkommene, menschliche Zustand, der durch die „Königin-Kammer“ repräsentiert ist, für einen jeden, der sich ihren Regeln und Gesetzen fügt, ein ewig dauernder Zustand werden kann.

Und nun, nachdem wir ihn reden hörten, was sollen wir von dem Stein „Zeugen“ und seinem Zeugnis sagen? Solch Zeugnis würde in der Tat selbst dann eigentümlich und schlagend sein, wenn es keine Schriftstellen gäbe, welche die untersuchten Gegenstände stützen. Doch nun, da die Schrift uns dieselben Umstände und Daten bereits deutlich und bestimmt verkündigt hatte, ehe das Zeugnis der Pyramide gehört wurde, wird ihre wunderbare Übereinstimmung und Bestätigung doppelt bedeutsam und schlagend. Jetzt, da die Weisen der Welt Gottes Wort als „veraltet“ und „un­wissenschaftlich“ verwerfen, diesen Stein „Zeugen“ reden und das Zeugnis der Bibel bestätigen zu hören, ist wahrlich erstaunlich. Sein Zeugnis über den Fall des Menschen zu hören, gerade zu der Zeit, da die Weltklugen behaupten, dass der Mensch nie vollkommen, nie Gottes Ebenbild war, und folglich niemals fiel, ist bezeichnend. Sein Zeugnis zu vernehmen, dass niemand weder den christlichen hohen Ruf zur göttlichen Natur, noch zum Stand menschlicher Rechtfertigung und menschlichen Lebens durch den Gesetzesbund oder den Weg des Gesetzes betreten könne. Zu einer Zeit, da so viele predigen, dass das Gesetz Moses der einzige Weg zum Leben sei, ist sicherlich wohltuend. Wahrlich, in der großen Pyramide wird, „das Unsichtbare (Gottes Plan) von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen (mit dem Verstande ergriffen)“. – Röm. 1:20

Etliche mögen über das Zeugnis dieses Stein „Zeugen“ spotten, wie sie auch über das geschriebene Wort Gottes spotten; wir aber erwidern auf ihren Spott: Erklärt dieses sonderbare Zusammenpassen der Dinge, oder unternehmt es einmal, von der Zukunft zu weissagen, und seht, wie eure Prophezeiungen zutreffen. Beweist uns, dass es keiner Inspiration bedurfte, zukünftige Ereignisse vorauszusagen. Gebt uns eine Probe weltlicher Weisheit. „Bringt eure Rechtsfrage vor, spricht Jehova; bringt eure Beweisgründe herbei, spricht der König Jakobs. Sie mögen herbeibringen und uns verkünden, was sich ereignen wird: Das Zunächst kommende, was es sein wird, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang wissen; oder lasst uns das Künftige hören, verkündet das später hin Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Götter (Mächtige) seid!“ – Jes. 41:21-23

Die große Pyramide bringt nicht nur die atheistischen Forscher in Verwirrung, sondern widerlegt auch gänzlich ihre neuere und nicht schriftgemäße Theorie der „Evolution“ (der Fortentwicklung) – über welchen Gegenstand wir nicht besser tun können, als die folgenden Worte von Dr. Joseph Seiß aus seiner ausgezeichneten Abhandlung über die große Pyramide anzuführen, betitelt: „Ein Wunder in Stein“. Er sagt:

„Wenn der Urmensch nichts wie ein Gorilla oder ein Troglodyte (Höhlenbewohner) gewesen wäre, wie hätten die Erbauer dieses mächtigen Bauwerkes in jenen vorhistorischen Zeiten wissen können, was unsere tiefsten Denker nach zwanzig Jahrhunderten der Beobachtung und der Experimente nur unvollkommen herauszufinden imstande waren? Wie konnten sie selbst wissen, wie die Werkzeuge, Maschinen und Hilfsmittel zu bereiten und zu handhaben seien, die unentbehrlich sind zur Konstruktion eines Gebäudes von solch enormen Dimensionen, von so massiven Material, so gewaltiger Höhe und so vollkommener Bearbeitung, dass es bis heutigen Tages unerreicht auf Erden dasteht? Wie konnten sie das Problem der Quadratur des Kreises lösen, wie die vier Kardinal- Punkte bestimmen und ihre Verhältnisse ausrechnen? Wie konnten sie Geschichts- und Zeitordnungstabellen zusammenstellen, bis in jede Einzelheit den Tatsachen entsprechend und für den Zeitraum von 4.000 Jahren nach ihrer Zeit und hinab bis zur schließlichen Vollendung? Wie konnten sie wissen, wann die mosaische Haushaltung anfangen, wie lange sie dauern, und in was sie auslaufen würde? Wie konnten sie wissen, wann das Christentum eingeführt werden, durch was für große Tatsachen und Züge es ausgezeichnet werden, und was die Eigenartigkeit, die Laufbahn und das Ende der Kirche Christi sein würde? Wie konnten die den großen Prezessional-Zyklus kennen, seine Dauer, die Zahl der Tage im genauen Jahr, die Entfernung der Sonne von der Erde, und die genaue Stellung der Sterne zur Zeit, da die große Pyramide gebaut wurde? Wie konnten sie ein Muster und System der Maße und Gewichte erfinden, welche so genau zu einander stimmen, so wohltätig den gewöhnlichen Bedürfnissen der Menschen angepasst sind und so vollkommen mit allen Tatsachen der Natur harmonieren? Und wie konnten die es verstehen, wie all dieses in ein einziges Stück Maurerarbeit niedergelegt werden könne, ohne eine wörtliche oder bildliche Inschrift, und doch gegen alle Verheerungen und Wechsel der Zeit gesichert, und imstande bis ans letzte Ende herab gelesen und verstanden werden zu können?

„Die Menschen mögen es bespötteln, aber sie können diesen mächtigen Bau nicht verspotten, noch aus ihm die Winkel, Verhältnisse, Maße, Naturbeziehungen und heiligen Korrespondenzen (entsprechenden Verhältnisse zwischen Vorbild und Erfüllung), welche sein Erbauer in ihn hineinlegte, herausspotten. Hier sind sie in all ihrer sprechenden Bedeutsamkeit, unnachgiebig und unbesiegbar aller Gewalt gegenüber, die sie unterdrücken möchte.“

Die Stimme dieses wunderbaren „Zeugen“ ruft uns mächtig die Worte unseres Herrn bei der bedeutsamen Gelegenheit seines triumphierenden Einzuges in Jerusalem ins Gedächtnis, als er sich vorbildlicherweise dem Volke Israels als König darbot, inmitten der Zurufe der ganzen Menge seiner Jünger, welche Gott laut priesen für all die mächtigen Taten, die geschehen waren, und sagten: „Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe“. „Und als die Pharisäer in ihn drangen, es ihnen zu verweisen, erwiderte er: „Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.“ (Luk. 19:37-40) Und so ist es heute. Während der König der Herrlichkeit tatsächlich gekommen ist, und während die große Mehrheit derer, welche jetzt leben und ihn als Herrn laut bekennen, und laut frohlocken und sagen sollten: Gepriesen sei der König, der da kommt in dem Namen des Herrn, stumm ist – etliche aus Furcht, aus der Synagoge getan zu werden, und etliche aus schläfriger Nachlässigkeit oder aus weltlicher Trunkenheit, wodurch sie über die Zeit unserer Heimsuchung (Episcope, d.i. Inspektion) in Unwissenheit erhalten werden – siehe, da schreien geradezu die Steine dieses großen Pyramiden Zeugen in keinen ungewissen Lauten. Jeder Zoll dieses massiven Bauwerkes ist beredt in der Verkündigung der Weisheit und Macht und Gnade unseres Gottes.

Fest eingefügt in dieses solide Felsengebäude, der Macht der Stürme der Natur oder der ruchlosen Hand des Zerstörers entrückt, haben die äußeren Umrisse des großen Planes Gottes 4.000 Jahre lang gestanden, zubereitet, zur vorausbestimmten Zeit ihr Zeugnis abzulegen, und zwar zur Bestätigung des auf ähnliche Weise geoffenbarten, aber zeitalterlang verborgenen Zeugnisses des festen prophetischen Wortes. Das Zeugnis dieses „Zeugen dem Jehova im Lande Ägypten“, wie das des geschriebenen Wortes, weist mit feierlicher und irrtumsloser Bestimmtheit auf den schließlichen Zusammenbruch der alten Ordnung der Dinge in den „Abgrund“ der Vergessenheit hin, und auf die glorreiche Herstellung der neuen Ordnung unter Christo Jesu, dem großen Haupt-Eckstein des ewigen Baues Gottes. Nach den Linien des herrlichen Charakters dieses Ecksteines muss alles sich richten, und unter ihm muss aufgebaut sein, was ewig dauernder Existenz wert sein soll. Amen! Amen! Dein Königreich komme! Dein Wille geschehe auf Erden, wie er im Himmel geschieht!