Schlussgedanken

Unsere Pflicht der Wahrheit gegenüber. – Was sie kostet, ihr Wert, ihr Nutzen.

In den vorhergehenden Kapiteln haben wir gesehen, dass sowohl das Licht der Natur als auch das der Offenbarung die Tatsache klar und deutlich dartun, dass ein intelligenter, allweiser, allmächtiger Gott der Schöpfer aller Dinge ist, und dass er über alles der höchste und rechtmäßige Herr ist; dass alle bewussten und alle leblosen Dinge seiner Leitung unterstehen; und dass die Bibel die Offenbarung seines Wesens und seines Planes ist, soweit es ihm gefallen hat, sie den Menschen aufzuschließen. Aus derselben haben wir gelernt, dass, obwohl Böses jetzt unter etlichen seiner Kreaturen vorherrscht, es doch nur für eine begrenzte Zeit, in beschränktem Grade und mit seiner Zulassung zu weisen Endzwecken, die er dabei im Auge hat, der Fall ist. Wir haben ebenfalls gelernt, dass, wenn auch jetzt Finsternis das Erdreich und dichte Dunkelheit die Völker bedeckt, doch zu rechter Zeit Gottes Licht alle Finsternis verscheuchen und die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllen soll.

Wir sahen, dass dieser große Plan ein solcher ist, der bis jetzt schon mehrere Zeitalter zu seiner Vollendung erfordert, und dass während aller dunklen Zeitalter der Vergangenheit, da Gott seine Geschöpfe fast vergessen zu haben schien, sein Plan für ihr künftiges Heil still, doch herrlich vorwärts schritt, obwohl er die Geheimnisse seines Planes alle diese Zeitalter hindurch weislich vor den Menschen verborgen gehalten hat. Wir sahen auch, dass der Tag (oder das Zeitalter), der jetzt im Begriff ist, für die Welt anzubrechen, der Tag des Gerichts oder der Prüfung der Welt sein soll, und dass alle vorangegangenen Vorbereitungen zu dem Zwecke stattfanden, der ganzen Menschheit eine möglichst günstige Gelegenheit zu geben, wenn sie nun als einzelne Personen für ewiges Leben auf die Probe gestellt werden. Der lange Zeitraum von sechstausend Jahren hat das Geschlecht ungeheuer vermehrt, und die Stöße und Leiden unter der Herrschaft des Bösen haben ihm eine Erfahrung eingebracht, die sehr zu seinem Vorteile ausschlagen wird, wenn es nun ins Gericht geführt wird. Und wenn es auch zugelassen wurde, dass das Menschengeschlecht als Ganzes sechstausend Jahre leiden musste, so haben doch die einzelnen ihren Lauf in wenigen, kurzen Jahren vollendet.

Wir sahen, dass, während die Menschen diese notwendige Züchtigung durchzumachen hatten, Gott zur rechten Zeit seinen Sohn sandte, um sie zu erlösen; und dass, während die große Masse der Menschheit den Erlöser in seiner Erniedrigung nicht erkannte und nicht glauben wollte, dass der Gesalbte des Herrn auf solche Weise zu ihrer Rettung kommen würde, Gott doch aus denen, deren Herzen auf ihn gerichtet waren und die seinen Verheißungen glaubten, während dieser vergangenen Zeitalter zwei Scharen ausgewählt hat, welche die Ehren seines Königreiches empfangen sollen, die Ehren, an der Ausführung des göttlichen Planes teilzunehmen. Diese beiden ausgewählten Scharen, sahen wir, sollen die zwei Phasen oder Stufen des Königreiches Gottes bilden. Und aus den Propheten lernen wir: 1. dass dieses Königreich bald auf Erden aufgerichtet werden und sich über die ganze Erde ausbreiten wird; 2. dass alle Geschlechter der Erde unter der weisen und gerechten Verwaltung desselben gesegnet werden sollen, indem ihnen die günstigste Gelegenheit dargeboten wird, sich des ewigen Lebens, der Frucht ihrer Erlösung durch das teure Blut Christi, würdig zu erweisen; 3. dass infolge ihrer Erlösung durch das teure Blut Christi ein Hoch-Weg der Heiligung aufgeworfen wird; 4. dass die Erlösten des Herrn (die ganze Menschheit Hebr. 2:9) darauf wandeln mögen, 5. dass er eine öffentliche Landstraße sein wird, verhältnismäßig leicht für alle, die ernstlich begehren, rein und heilig zu werden; 6. dass alle Steine des Anstoßes davon weggeräumt und alle Fallstricke, Gruben und alles was jetzt die Menschen bedrängt, davon entfernt werden wird; und 7. selig werden alle sein, die darauf der Vollkommenheit und dem ewigen Leben entgegen wandeln.

Es ist klar, dass dieses Gericht oder diese Herrschaft nicht eher beginnen kann, als bis Christus, den Jehova zum Richter oder Beherrscher der Welt bestimmt hat, wiedergekommen ist; nicht abermals in Niedrigkeit, sondern in großer Macht und Herrlichkeit; nicht um die Welt wieder zu erkaufen, sondern die Welt zu richten (zu beherrschen) in Gerechtigkeit. Eine gerichtliche Verhandlung oder ein Rechtsverfahren kann in keinem Falle vor sich gehen, bis der Richter auf seinem Richterstuhl sitzt und die Gerichtssitzung zur bestimmten Zeit begonnen hat, wenn auch vorher ein großes Vorbereitungswerk stattgefunden hat. Dann wird der König auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen, und vor ihm werden alle Völker versammelt werden, und sie sollen während dieses Zeitalters nach ihren Werken gerichtet werden, indem ihnen die Bücher der Schrift geöffnet werden und die Erde mit der Erkenntnis des Herrn erfüllt wird. Und nach ihrem Verhalten bei aller Gnade und allem Beistand wird es entschieden, wer von ihnen während der folgenden Zeitalter der Herrlichkeit und Freude des ewigen Lebens wert ist. ( Matth. 25:31; Offb. 20:11-13)

So haben wir gesehen, dass das zweite Kommen des Messias und die Aufrichtung seines Königreiches auf Erden ein Ereignis ist, worauf sich aller Menschen Hoffnung gründet, ein Ereignis, dass, wenn voll verstanden, allen Herzen Freude und Frohlocken bringen wird. Es ist der freudenreiche Tag, da die vertraute jungfräuliche Kirche die vermählte Braut des Lammes wird; da sie herauskommt aus der Wüste, auf den Arm ihres Geliebten gelehnt; da sie in sein herrliches Erbteil eintritt. Es ist der Tag, da die wahre Kirche, zu ihrem Haupte erhöht, mit göttlicher Würde und Macht angetan werden und zum Heile der Welt das große Werk in Angriff nehmen wird, dessen Ergebnis die vollständige Wiederherstellung aller Dinge, von welchen prophezeit und geredet worden ist, sein wird. Und für die Welt wird es ein froher Tag sein, wenn der große Widersacher gebunden ist und die Fesseln zerbrochen werden, die das Geschlecht sechstausend Jahre lang getragen hat, und die Erkenntnis des Herrn die ganze Erde erfüllen wird, wie Wasser den Meeresgrund bedeckt.

Die Erkenntnis von alledem und die Gewissheit, dass es nahe, ja vor der Tür ist, sollte auf alle einen mächtigen Einfluss ausüben, besonders aber auf die geweihten Kinder Gottes, die nach dem Kleinod der göttlichen Natur trachten. Diese bitten wir mit ganzem Ernst, wenn sie ihre Häupter erheben und frohlocken, weil ihre Erlösung nahet, jede „Bürde“ und jegliches Hindernis beiseite zu legen „und mit Standhaftigkeit den uns angewiesenen Kampf“, in den sie eingetreten sind, zu bestehen. Schaue hinweg von dir selbst und deinen unvermeidlichen Schwachheiten und Unvollkommenheiten und wisse, dass alle diese Schwachheiten durch den Wert des durch Christum Jesum, unseren Herrn, gegebenen Lösegeldes vollständig gedeckt sind, und dass seine Aufopferung und Selbstverleugnung um unseres Erlösers und Herrn willen vor Gott annehmbar ist und nur so. Lasst uns bedenken, dass die uns nötige, von Gott verheißene Kraft, durch welche wir „Überwinder“ werden können, in seinem Worte bereit steht. Es ist die Kraft, die aus der Erkenntnis seines Wesens und seiner Pläne und der Bedingungen, unter welchen wir an letzteren teilnehmen dürfen, erwächst. So drückt es Petrus aus, wenn er sagt: „Gnade und Friede sei euch vermehrt durch die Erkenntnis Gottes und Jesu unseres Herrn! Da seine göttliche Kraft uns alles in betreff des Lebens und der Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat, durch Herrlichkeit und Tugend, durch welche er uns die größten und kostbaren Verheißungen geschenkt hat, auf dass ihr durch diese Teilhaber der göttlichen Natur werdet.“ (2. Petr. 1:2-4)

Aber diese Erkenntnis und diese Kraft zu erlangen, die Gott auf solche Weise jedem Wettläufer nach dem himmlischen Preise darreichen will, wird sicherlich den Ernst und die Aufrichtigkeit unseres Weihegelöbnisses auf die Probe stellen. Du hast deine ganze Zeit, alle deine Talente dem Herrn geweiht. Nun entsteht die Frage: Wie viel gibst du wirklich davon? Bist du noch willens, deinem Weihungsbund gemäß alles aufzugeben? – deine eigenen Pläne und Wege und deine und anderer Theorien, Ansichten und Anschauungen aufzugeben und Gottes Plan und Weg und Zeit, sein Werk zu tun, anzunehmen? Bist du willens, dies auf Kosten irdischer Freundschaft und geselliger, ja verwandtschaftlicher Bande zu tun? Und bist du willens, deine sonst auf andere Dinge verwandte Zeit nun zur Erforschung dieser, für den wahrhaft Geweihten so herzerquickenden Dinge zu verwerten, mit der gewissen Aussicht, dass es dich diese Selbstverleugnung kosten wird? Wenn nicht alles geweiht ist oder wenn du es nur halb meintest, als du dem Herrn alles weihtest, dann wirst du die nötige Zeit und Mühe nicht daran wenden, um in seinem Worte nach einem verborgenen Schatz zu forschen und so die Kraft zu erlangen, die besonders in der Gegenwart mehr als zu anderen Zeiten bei allen den bevorstehenden Glaubensprüfungen so nötig ist.

Doch denke nicht, dass das Geben schon mit dem Geben der zu diesem Forschen nötigen Zeit und Kraft zu Ende ist! O nein! Die Aufrichtigkeit deines Opfers wird völlig erprobt werden und dich zur Gliedschaft in jener „kleinen Herde“, welche die Ehren des Königreiches empfangen soll, als würdig oder unwürdig erweisen. Wenn du Fleiß auf das Wort Gottes verwendest und seine Wahrheiten in ein gutes, aufrichtiges, Gott geweihtes Herz aufnimmst, so wird es in dir eine solche Liebe zu Gott und seinem Plane erzeugen und solch ein Verlangen, die frohe Botschaft auch anderen zu sagen, das Evangelium zu verkünden, dass dies hinfort deine alles andere verdrängende Lebensaufgabe werden wird; und das wird dich nicht nur im Geiste von der Welt und allen Namenchristen trennen, sondern auch eine vollständige, äußerliche Scheidung von ihnen herbeiführen. Sie werden dich für einen Sonderling halten und dir ihren Umgang entziehen, dich absondern; und du wirst um Christi willen verachtet und für einen Narren gehalten werden, weil sie uns nicht kennen, wie sie ihn nicht gekannt haben. – 2. Kor. 4:8-10; Luk. 6:22; 1. Joh. 3:1; 1. Kor. 3:18

Bist du willens, um den Herrn zu erkennen, „acht zu haben und fleißig zu sein“, trotz böser Gerüchte und guter Gerüchte? Bist du willens, alles zu verlassen, um zu folgen, wie er dich durch sein Wort leiten mag? – deiner Freunde Wünsche wie auch deine eigenen unberücksichtigt zu lassen? Wir hoffen, dass viele der Gottgeweihten beim Lesen dieses Buches durch ein klares Verständnis des göttlichen Planes zu solch lebendigem Eifer und solcher Innigkeit des Geistes angeregt werden, dass sie zu sagen vermögen: Mit Gottes Gnade will ich, koste es, was es wolle, „darauf acht haben und fleißig sein“ (Hosea 6:3), dass ich den Herrn erkenne; und ich will ihm dienen, welches Opfer es auch erfordert! Möchten sie, wie die edlen Beröer (Apg. 17:11), mit allem Fleiß prüfen, was in den vorliegenden Kapiteln dargelegt ist; prüfen, nicht an den sich widersprechenden Überlieferungen und Glaubenssätzen der Menschen, sondern an dem einzig richtigen und göttlich anerkannten Maßstab – an Gottes eigenem Worte. Um solches Prüfen zu erleichtern, haben wir so viele Schriftstellen angeführt, meist nach der sehr genauen Elberfelder Übersetzung.

Es wäre zwecklos, den Versuch machen zu wollen, den hierin dargelegten göttlichen Plan mit den vielen vorher festgehaltenen und als schriftgemäß geglaubten (doch nicht so erwiesenen) Meinungen in Einklang zu bringen. Man wird bemerkt haben, dass der göttliche Plan ein für sich allein bestehendes vollständiges Ganzes ist und in jedem Teile mit sich selbst übereinstimmt, und dass er vollkommen mit dem Wesen stimmt, das die Schrift dem großen Urheber dieses Planes zuschreibt. Er ist eine wunderbare Entfaltung von Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht. Er trägt den Beweis übermenschlichen Entwurfes in sich, geht weit über menschliche Erfindungskraft hinaus und ist fast zu hoch für menschliches Begriffsvermögen.

Zweifellos werden sich über manche Punkte Fragen erheben, die dem hierin dargelegten Plan entsprechend der Lösung harren. Ein sorgfältiges und nachdenkendes Bibelstudium wird viele derselben sofort zufriedenstellend beantworten; und zuversichtlich können wir jedem sagen: Keine Frage, die du erheben magst, braucht ohne eine genügende, in vollem Einklang mit der hierin dargelegten Anschauung stehende Antwort zu bleiben. Folgende Bände legen die verschiedenen Zweige dieses einen Planes mehr auseinander, Schritt für Schritt die unvergleichliche Harmonie enthüllend, deren sich nur die Wahrheit rühmen kann. Und das sei gesagt, dass kein theologisches System den Anspruch macht, noch auch je versucht hat, in sich selbst jede Aussage der Bibel in Einklang zu bringen; jedoch nichts Geringeres als dies können wir für diese Anschauungen beanspruchen. Diese Übereinstimmung nicht nur mit der Bibel, sondern auch mit dem göttlichen Wesen und mit dem geheiligten, gesunden Menschenverstande, muss die Aufmerksamkeit des gewissenhaften Lesers schon jetzt erfasst und ihn mit Verwunderung, wie auch mit Hoffnung und Vertrauen erfüllt haben. Es ist wunderbar in der Tat, doch genau das, was wir von der Wahrheit und von Gottes unermesslich weisem und wohlmeinendem Plane erwarten sollten.

Und während die Bibel von unserem Standpunkt aus sich so weit auftut und so wunderbare Dinge (Psalm 119:18) enthüllt, beeinflusst das heute von ihr ausstrahlende Licht die verschiedenen Glaubensbekenntnisse und Überlieferungen der Menschen in entgegengesetzter Richtung. Selbst ihre Anbeter fangen an, sie als unvollkommen und missgestaltet anzusehen und lassen sie deshalb ziemlich unbeachtet liegen. Wohl werden sie noch unterschrieben, aber aus Scham nur selten hervorgezogen. Und die Schmach, die sich an diese menschlichen Glaubensbekenntnisse und Überlieferungen hängt, ist auch auf die Bibel übertragen worden, die, wie man meint, diese Gedankenverunstaltung als von göttlichem Ursprung unterstütze. Daher die Freiheit, mit der die verschiedenen sogenannten fortgeschrittenen Denker manche ihren Ansichten nicht entsprechenden Teile der Bibel zu leugnen anfangen. Wie augenfällig daher die Weisheit der Vorsehung Gottes, die gerade zu dieser Zeit seinen wahrhaft herrlichen und harmonischen Plan uns erkennen lehrt, der keinen Teil seines Wortes verwirft, wohl aber jeden Teil und Satz desselben in Einklang bringt. Wenn Wahrheit fällig, d.h. wenn die Zeit, da sie erkannt werden soll, gekommen ist, wird sie zur Speise für die Hausgenossen des Glaubens, dass diese dadurch zunehmen mögen (Matth. 24:45; 1. Petr. 2:2; 2. Petr. 3:18). Wer auch immer mit der Wahrheit in Berührung kommt und sie als solche erkennt, dem wird damit eine Verantwortlichkeit ihr gegenüber auferlegt. Sie unbeachtet zu lassen, befreit nicht von der Verantwortlichkeit. Wenn wir sie aber für uns selbst angenommen haben, dann haben wir ihr gegenüber noch eine weitere Verantwortung zu tragen, denn sie ist nicht für uns allein, sondern für alle Hausgenossen des Glaubens bestimmt und jeder, der sie empfängt, wird ihr Schuldner, und wenn er ein treuer Haushalter ist, so wird er sie gern den anderen Gliedern der Familie Gottes darreichen. Lasset euer Licht leuchten! Wenn es wiederum Finsternis wird, wie groß wird dann die Finsternis sein. Haltet hoch das Licht! Erhebet ein Panier für die Völker!


Jesu alles, ihm sei alles das, was er erlöst, geweiht:
Werke, Worte und Gedanken, Tag und Stunden meiner Zeit.


Wie wird uns sein?

Wie wird uns sein, wenn hinfort nach dem schweren,
Doch nach dem letzten ausgekämpften Streit
Wir aus der Fremde in die Heimat kehren
Und einziehen in die Stadt der Herrlichkeit!
Wenn wir den letzten Staub von unsern Füßen
Und er den Schweiß vom Angesicht uns wischt,
Und wir den Bräut’gam sehen nun und grüßen,
Der uns den Mut im Pilgertal erfrischt?

Wie wird uns sein, wenn wir vom hellen Strahle
Des ew’gen Lichtes übergossen stehn;
Und – o, der Wonne! – dann zum ersten Male
Uns frei und rein von aller Sünde sehn,
Wenn wir, durch keinen Makel ausgeschlossen,
Und nicht zurückgescheucht von Schuld und Pein,
Als Himmelsbürger, Gottes Hausgenossen, Eintreten
in der Söhne Gottes Reih’n?

Wie wird uns sein, wenn jeder Blick zur Erde,
Ins dunkle Tal, das uns zu Füßen liegt,
Und jeder Blick auf jegliche Beschwerde,
Die durch des Lammes Gnade wir besiegt –
Die Herrlichkeit des Königs uns verkläret
Und den Genuss des Friedens sel’ger macht,
Die Freude würzet und die Liebe nähret
Zu dem, der herrlich uns hindurchgebracht?

Wie wird uns sein, wenn durch die ober’n Räume
Wir Sel’gen uns mit Herrschermacht ergehn
Vom Strom des Lebens dann der Welt austeilen,
Und Segen triefend Geisteskräfte wehn;
Wenn die verjüngte Menschheit nimmer altert
Vergänglichkeit nie die erstand’ne nagt,
Wenn dann kein Aug‘ mehr bricht, kein Herz erkaltet,
Kein Leid, kein Schmerz, kein Tod die Menschheit plagt?

Wie wird uns sein? O, was kein Aug gesehen
Kein Ohr gehört, kein Menschenherz empfand
Das wird uns werden, wird an uns geschehen,
Wenn wir hineinziehn ins gelobte Land!
Wohlan, auf schmalem Pfad hinangeklommen!
Es ist der Mühe und des Schweißes wert,
Dahin zu laufen und dort anzukommen,
Wo mehr, als wir verstehn, der Herr beschert!